Das Wichtigste in Kürze
- Auf Facebook kursiert ein Wettbewerb, bei dem man angeblich einen Coop-Gutschein über 750 Franken gewinnen kann.
- Wer mitmacht, muss eine Hotline anrufen und dort Frage um Frage beantworten. Was die Teilnehmer nicht wissen: Der Anruf kostet 1.99 Franken pro Minute.
- Hinter dem Wettbewerb steckt nicht Coop, sondern eine holländische Firma. Der Detailhändler ärgert sich auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso», kann nach eigenen Angaben jedoch wenig ausrichten.
Ein 750-Franken-Gutschein von Coop – der Wettbewerb auf Facebook tönt verlockend. Doch wer beim Gewinnspiel mitmacht, wird auf eine Telefonhotline verwiesen, wo Frage um Frage beantwortet werden muss. Was die Teilnehmer nicht wissen: Hinter dem Gewinnspiel steckt nicht Coop – und das Telefon kostet 1 Franken 99 pro Minute.
Konkret muss man beim Gewinnspiel zunächst seinen Namen und seine Telefonnummer angeben, um anschliessend auf eine 0900er Nummer anzurufen. Dass diese kostenpflichtig ist, erfahren die Teilnehmer während des Anrufs nicht. Ein entsprechender Hinweis versteckt sich schlecht lesbar im Kleingedruckten der Internetseite. Dort steht auch, dass offenbar eine Firma aus Holland hinter dem Spiel steckt.
Abgezockte Teilnehmer machen Coop verantwortlich
Mehrere erboste Teilnehmer des Gewinnspiels haben sich bei der SRF-Konsumentensendung «Espresso» gemeldet. Sie wurden am Telefon für viel Geld hingehalten und hatten keine Chance auf den Gewinn. Und: Sie fühlten sich zunächst durch Coop abgezockt. Kein Wunder: Auf der Seite des Gewinnspiels hat es mehrere Coop-Logos und sogar ein bildschirmfüllendes Foto aus einem Coop-Supermarkt. Dass Coop mit dem Wettbewerb nichts zu tun hat, erfahren die Geprellten erst später.
Coop prüft rechtliche Schritte
Entsprechend ärgert sich auch Coop auf Anfrage von «Espresso» über den angeblichen Wettbewerb des Detailhändlers, der über Facebook verbreitet worden ist. Sprecherin Andrea Bergmann: «Wir können solche Gewinnspiele nicht verhindern, prüfen jedoch rechtliche Schritte.» Man melde solche betrügerischen Wettbewerbe jeweils auch Facebook, falls sie dort verbreitet worden seien.
Andrea Bergmann empfiehlt Kunden vorsichtig zu sein und jeweils gut zu prüfen, ob es sich wirklich um einen echten Wettbewerb handelt. Um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen, könne man auf der Facebook-Seite des Unternehmens nach einem blauen Häkchen neben dem Firmennamen Ausschau halten. Facebook bestätige so die Authentizität der Seite.