Worum geht es? Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Vereins UmverkehR unterstützt eine grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung eine Lenkungsabgabe zur Verteuerung von Flugtickets aus klimapolitischen Überlegungen. Eine Flugticketabgabe war Teil des vom Stimmvolk im Juni 2021 abgelehnten CO2-Gesetzes. Zur Diskussion standen damals eine Abgabe von 30 Franken pro Kurzstrecken-Flug und eine solche von 120 Franken für die Langstrecke. Die neue Umfrage könnte der Forderung nach einer Flugticketabgabe in der Schweiz Aufwind verleihen.
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Wieso eine Flugticketabgabe? Eine solche Abgabe hat zwei Ziele. Einerseits will man durch die Verteuerung der Flüge die Attraktivität senken, überhaupt einen Flug zu buchen – es soll also weniger geflogen werden. Andererseits will man durch die Abgabe Geldmittel generieren, um die klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs zu mildern. Es könnten etwa die Bahnangebote ausgebaut werden oder die Mittel könnten für die Erforschung von alternativen Treibstoffen für Flugzeuge eingesetzt werden. Eine Möglichkeit wäre auch, einen Teil der erhobenen Flugabgabe pro Kopf an die Bevölkerung zurück zu verteilen – dann würden jene finanziell profitieren, die nicht fliegen.
Was sagt die Flugbranche? Viele Fluggesellschaften bieten inzwischen die Möglichkeit an, die durch eine Flugreise verursachten Emissionen zu kompensieren. Der Fluggast bezahlt also freiwillig einen gewissen Mehrbetrag, der in einen Fonds zur Unterstützung von Klimaprojekten fliesst – allerdings machen das bislang nur sehr wenige Passagiere. Die Airlines erneuern zudem ihre Flotten mit sparsameren Flugzeugen. «Doch das reicht natürlich überhaupt nicht», sagt dazu SRF-Energiespezialist Klaus Ammann. Die Klimagas-Emissionen der Flugbranche steigen deshalb weiter an.
Was bewirkt eine Flugticketabgabe? In fast allen umliegenden und europäischen Ländern gibt es bereits Flugticketabgaben – allerdings in sehr unterschiedlichen Formen und Höhen. Meist ist die Abgabe allerdings deutlich weniger hoch, als sie in der Schweiz zur Diskussion steht. Auswertungen in Deutschland und Österreich haben gezeigt, dass wegen der Abgabe wohl ein paar Prozent weniger Flüge gebucht worden sind. Dabei hiess es jedoch, die Abgaben seien wohl zu tief, um einen grösseren Effekt zu haben. Einer der Gründe: «Auch auf kurze Strecken ist das Flugzeug oft halt immer noch günstiger als die Bahn», so Redaktor Ammann.