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Tötungsdelikt im Breite-Quartier: Mutmasslicher Täter gefasst
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 08.08.2024. Bild: Keystone/Georgios Kefalas
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Tötungsdelikt in Basel Gefasster Tatverdächtiger war auf unbegleitetem Freigang

  • Nach dem Tötungsdelikt an einer 75-jährigen Frau konnte die Polizei am Freitag einen Tatverdächtigen festnehmen.
  • Der 32-jährige Mann hatte vor zehn Jahren bereits zwei Frauen umgebracht – am praktisch gleichen Ort.
  • Er befand sich seither in einer stationären Massnahme in der psychiatrischen Universitätsklinik Basel. Am Tattag war er auf unbegleitetem Freigang.

Am Freitagnachmittag kam die Meldung: Um 14:30 Uhr konnte die Polizei am Rhein den Mann verhaften, der in dringendem Verdacht steht, am Tag zuvor eine 75-jährige Frau getötet zu haben. Die Frau sei am Donnerstag am Nasenweg im Basler Breite-Quartier in einem Mehrfamilienhaus getötet worden. Zur Verhaftung führte ein Hinweis einer aufmerksamen Drittperson, wie die Basler Staatsanwaltschaft schreibt.

Zuvor publizierten die Behörden einen Fahndungsaufruf mit Bild und Namen des Mannes. Dies führte offenbar zum Erfolg. Der Mann habe als gefährlich gegolten, hiess es im Aufruf. Die Staatsanwaltschaft habe dringend geraten, ihn nicht anzusprechen, sondern Beobachtungen umgehend zu melden.

Bereits wegen Mordes verurteilt

Der an Schizophrenie leidende Mann wurde bereits wegen mehrfachen Mordes verurteilt. Er brachte 2014 in derselben Nachbarschaft zwei Frauen um und verletzte einen betagten Mann schwer. Er wurde damals noch am Tatort festgenommen. Dies bestätigte Martin Schütz, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage von SRF. Zuvor hatte die «Basler Zeitung» darüber berichtet.

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Die Polizei ist in Basel vor Ort
Aus News-Clip vom 09.08.2024.
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Das Basler Strafgericht hatte im September 2015 für den psychisch schwer kranken Mann eine stationäre psychiatrische Behandlung angeordnet. Es stellte fest, dass der schuldunfähige Täter, der für seine Tat wegen seiner Krankheit nicht verantwortlich gemacht werden kann, den Tatbestand des mehrfachen und des versuchten Mordes erfüllt hat. Das psychiatrische Gutachten hielt damals fest, dass ohne Behandlung die Rückfallgefahr für schwere Delikte gross ist.

Wie die «bz Basel» schrieb, wurde die stationäre Massnahme im Jahr 2020 um weitere fünf Jahre verlängert. Jedoch sollen dem Mann seit 2017 mehrere Lockerungen gewährt worden sein, wie etwa begleitete Freigänge.

Zeitlich begrenzter und unbegleiteter Freigang

Wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement am Freitagabend auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigt, war der Mann am Donnerstag auf zeitlich begrenztem, unbegleiteten Freigang. Es war demnach auch nicht sein erster. Das wirft Fragen auf: Wie kann es sein, dass er auf freiem Fuss ist? Hatte er die Tat geplant? Kannten sich Opfer und Täter? Das bleibt bislang unbeantwortet.

Täter in stationären Massnahmen würden von der behandelnden Ärzteschaft regelmässig medizinisch auf den aktuellen Zustand untersucht, schrieb ein Sprecher. Auf der Basis von forensisch-psychiatrischen Gutachten oder Therapieberichten können Massnahmenlockerungen erfolgen.

Die Massnahmen beginnen bei begleiteten Ausgängen auf dem Klinikareal bis zu den zeitlich begrenzten unbegleiteten Ausgängen ausserhalb. «Befindet sich eine Person mit einer angeordneten Massnahme und mit einem schweren Anlassdelikt im unbegleiteten Ausgang, hat zuvor ein medizinisches Gutachten von der behandelnden Ärzteschaft das entsprechende Gefahrenpotenzial beurteilt», hiess es weiter.

Die Universitären Kliniken Basel wollten sich auf Anfrage nicht dazu äussern und verwiesen auf die Staatsanwaltschaft. Man könne im Moment keine Auskunft erteilen. Auch das Justiz- und Sicherheitsdepartement wollte am Freitag keine Stellung nehmen.

Regionaljournal Basel, 08.08.2024, 17:30 Uhr ; 

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