- Im Zusammenhang mit der Enthauptung von zwei skandinavischen Touristinnen in Marokko ist ein mutmasslich mitbeteiligter Täter zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.
- Der 33-jährige Genfer, der zum Islam konvertiert war, wurde in drei Punkten schuldig gesprochen: Beteiligung an einer terroristischen Organisation, Verherrlichung des Terrorismus und Nicht-Anzeige einer Straftat.
Seine Verurteilung in Rabat wurde vom Anwalt und der Familie des Verurteilten dem Westschweizer Fernsehen RTS bestätigt. Das EDA hat sich zum Fall noch nicht geäussert.
Der Anwalt des Verurteilten will Berufung einlegen: «Alle Anklagepunkte wurden zurückgehalten, während der einzige Anklagepunkt ein auf Arabisch verfasstes Polizeiprotokoll ist.» Sein Mandant spreche aber nicht Arabisch.
Bekannt mit anderem verhafteten Schweizer
Als Täter des Anschlags vom 16. Dezember 2018 gelten vier Marokkaner. Damals wurden zwei Rucksacktouristinnen aus Skandinavien enthauptet. Die Hauptverdächtigten konnten rasch gefasst werden. Die vier Männer hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen. Nach der Verhaftung hatten die Verdächtigen der Polizei Namen von mutmasslichen Komplizen genannt, darunter die von zwei Schweizern.
Der jetzt verurteilte 33-jährige Genfer lebt seit mehreren Jahren in Marokko. Er ist bekannt mit einem anderen Schweizer Konvertiten, der im gleichen Fall angeklagt ist. Dieser steht im Verdacht, einige der verhafteten Personen im Gebrauch von Schusswaffen ausgebildet zu haben.
Beide Männer stammen aus Genf und haben sich in einer Gruppe von Dschihad-Sympathisanten regelmässig getroffen. Einige dieser Treffen fanden in der Grossen Moschee im Genfer Stadtteil Petit-Saconnex statt.