Um medizinische Proben wie Blut vom Labor in Buchs (SG) ins Labor in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein zu bringen, braucht ein Kurier der Firma «Dr. Risch» mit dem Auto rund sieben Minuten. Mit der neuen Drohne soll der Transport nur noch drei Minuten dauern.
Die Zeitersparnis ist in diesem Fall also nicht sehr gross, das Unternehmen möchte in Zukunft jedoch noch mehr Drohnen einsetzen und weitere Standorte verbinden. Die Gruppe betreibt 22 Labore und Entnahmezentren in der ganzen Schweiz.
Bis jetzt wurde erst die Strecke Buchs (SG)/Vaduz bewilligt. Diese Bewilligung sei erst kürzlich durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) erteilt worden, sagt Herbert Weirather der Firma Jedsy, welche die Drohne entwickelt hat. «Wir haben beim Bund 160-seitige Dokumente eingereicht. Wenn man bei Null anfängt, ist es ein grosser Aufwand, bis man alles beieinander hat, um eine Genehmigung zu erhalten.»
Für die Drohne braucht es keine Pilotinnen oder Piloten. Die Route ist vorprogrammiert, es reicht ein Knopfdruck. Einschränkungen gibt es nur, wenn die Drohne vereist wäre oder das Wetter nicht stimmt. Die Drohne braucht fünf Kilometer Sicht und es darf nicht zu stark winden.
Die Drohne ist 10 Kilogramm schwer und kann bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Beim Starten und Landen ist sie relativ laut, sobald sie im Vorwärtsflug ist, braucht sie weniger Motoren und wird leiser.
Investiert hat die Firma «Dr. Risch» laut eigenen Angaben einen hohen sechsstelligen Betrag. Das Unternehmen hofft auf einen wirtschaftlichen Nutzen und auch die ökologische Bilanz falle mit der Drohne besser aus.
Die erste Lieferung auf dieser Route ist Ende Dezember oder Anfang Januar geplant. Die Drohne soll dann etwa 20 Mal pro Tag hin und her fliegen. Laut den zwei Unternehmen sollen in den nächsten zwei Jahren mindestens drei weitere Routen dazukommen.