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Trockenheit in den Bergen Keine Silvester-Raketen im Tessin und Graubünden

In der Schweiz herrscht derzeit eine aussergewöhnliche Trockenphase. Die Lage im Mittelland ist allerdings weniger gefährlich, als man vermuten könnte.

Ist Trockenheit im Winter normal? Die aktuelle Trockenperiode auf der Alpennordseite ist sehr untypisch für diese Jahreszeit, wie Ivo Sonderegger von SRF Meteo sagt. Er spricht gar von einer Rekordtrockenheit. «Stellenweise wird es der trockenste Dezember seit 100 Jahren.» Und bis Ende Woche wird sich daran nichts mehr ändern. Das heisst, bis Silvester gibts keinen Niederschlag. Erst ab nächstem Montag ist flächendeckend Regen oder Schnee angekündigt.

Erhöhte Waldbrandgefahr? Trotz rekordverdächtiger Trockenheit ist die Lage im Mittelland nicht so gefährlich, wie vermutet werden könnte. Markus Lack, Revierförster von Allschwil und dem Waldgürtel rund um die Stadt Basel, sagt: «In den unteren Lagen haben wir grösstenteils Bodennebel. Deshalb sind die Böden etwas angefeuchtet.» Trockenphasen im Winter wirkten sich vor allem in den Bergregionen aus, erklärt Ivo Sonderegger von SRF Meteo.

Feuerwerk an Silvester? Keine Silvesterraketen dürfen im Tessin und in Teilen des Kantons Graubünden abgefeuert werden, wie die Bundesbehörden auf waldbrandgefahr.ch melden. Dort gilt ein absolutes Feuer- und Feuerwerksverbot. Vor stellenweise erheblicher Waldbrandgefahr warnen die Behörden in den Kantonen Wallis, Graubünden und Basel. Sie empfehlen, im Wald und an Waldrändern kein Feuer zu entfachen. Beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern solle ein Abstand von mindestens 200 Metern zum Wald eingehalten werden. Mässige Waldbrandgefahr herrscht in den Kantonen Bern, Solothurn und Teilen des Kantons St. Gallen.

Karte mit eingezeichneten Gebieten in denen Waldbrandgefahr herrscht.
Legende: Vor allem im Tessin und Teilen Graubündens ist die Waldbrandgefahr gross. SRF

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Schädlich für den Wald? Generell ist das Feuer die grösste Gefahr für den Wald. Ansonsten überstünden die Bäume die Trockenheit im Winter gut, sagt der Basler Revierförster Lack. Sie bräuchten kein Wasser, denn in dieser Zeit schlafe die Natur. Für ihn aber bedeute die Trockenheit mehr Arbeit: «Es gibt mehr Totholz, also absterbende Äste oder Bäume. Für das Forstpersonal bedeutet das vermehrte Kontrollen insbesondere in stark begangenen Wäldern, wo das Totholz entfernt werden muss.»

Leidet die Landwirtschaft? Den Bauern bereitet die Trockenheit keine Sorgen. Erst ab Mitte Februar begännen sie die Felder zu bestellen, heisst es beim Schweizerischen Bauernverband. Wichtig sei, dass es so ab Mitte Ende Januar wieder genügend Regen oder Schnee gebe.

Waldbrände in Graubünden und Tessin

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