Töss, weg. Emme, weg. So scheint es auf den ersten Blick. Mancherorts ist von diesen Flüssen nur noch das ausgetrocknete Flussbett sichtbar. Der Grund: In der Schweiz ist es so trocken wie lange nicht mehr. Die Pegel der Gewässer erreichen neue Tiefstwerte.
Nicht nur kleinere und mittlere Bäche und Flüsse seien von tiefen Abflüssen betroffen. Auch bei grösseren Flüsse wie Thur, Limmat, Aare, Rhein, Ticino und Reuss liegen die registrierten Abflussmengen nahe oder teils auch unterhalb der langjährigen saisonalen Tiefstständen. Bei der Thur etwa seien die Abflüsse in diesem Monat so tief wie seit Juli 1949 nicht mehr.
Von den tiefen Wasserständen betroffen sind auch grössere Seen in der Zentral- und Ostschweiz. Auf sehr tiefen Niveaus liegen derzeit etwa die Pegel von Walen- und Zürichsee. Im Boden-, Vierwaldstätter- und Zugersee waren die Wasserstände zuletzt im Juli 1949 so tief wie heute.
Wegen der deutlich unterdurchschnittlichen Niederschläge der letzten Monate gingen laut Markus Künzi vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) auch die Grundwasserstände und Quellabflüsse stetig zurück. Im Zuge der Trockenheit seien derzeit normale bis zunehmend tiefe Grundwasserstände und Quellabflüsse mit sinkender Tendenz zu verzeichnen.