Seit Wochen diskutieren die Volksschulämter darüber, ob und wann die Schülerinnen und Schüler im neuen Jahr wieder regulär zur Schule gehen sollen. Nun haben sich die Deutschschweizer Volksschulämter ausgetauscht.
Deren Leiter Andreas Walter sagt, fast überall gehe die Schule wie geplant wieder los: «Die Volksschulen in den Kantonen beginnen im Grundsatz nach Plan.» Das heisst, nach regulärem Ferienplan.
Ausnahmen in Nidwalden und Solothurn
Wann das genau ist, ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Die Schulen müssten nicht noch in den Fernunterricht, die Schutzkonzepte funktionierten, so Walter: «Wir sind der Überzeugung, dass wir die Schulen auf dieser Ebene sehr gut schützen können.»
Es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel der Kanton Nidwalden und der Kanton Solothurn, wo Walter selbst der Leiter des Volksschulamtes ist. Hier beginnen die Volksschulen statt am 4. Januar erst am 7. Januar. Im Kanton Solothurn ist der Grund die aktuelle Überlastung der Spitäler.
Die derzeitige Fallentwicklung übersteige die Belastungsgrenze des Solothurner Gesundheitssystems, sagt Walter: «Deswegen gehen wir etwas defensiver vor und möchten eine gewisse Quarantäne-Zeit geben.» Das heisst, die Kinder und Jugendlichen kommen erst eine Woche nach Silvester wieder zusammen.
Für uns ist der Fernunterricht Ultima Ratio. Im Frühling haben wir damit schlechte Erfahrungen gemacht.
Dass an den meisten Orten die Schulen nach den Ferien wieder mit Präsenzunterricht starten, freut Dagmar Rösler, die Präsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands (LCH): «Für uns ist der Fernunterricht Ultima Ratio. Im Frühling haben wir damit schlechte Erfahrungen gemacht.»
Konkret: Viele Schülerinnen und Schüler hätten zu wenig gelernt oder seien gar nicht erreichbar gewesen, schildert Rösler. Zudem sei der Fernunterricht für viele Familien eine grosse Belastung. Etwa, wenn die Kinder zu Hause lernen und die Eltern zur Arbeit gehen müssten.
Auch wenn es nun im Januar an den meisten Volksschulen planmässig mit der Schule weitergeht: In den Schulen ist man auf alles vorbereitet, sagt der oberste Schweizer Schulleiter, Thomas Minder. «Wir bereiten unsere Mitglieder schon seit längerer Zeit auf die Möglichkeit regionaler oder lokaler Lockdowns vor.» Auch auf flächendeckende Schulschliessungen sei man vorbereitet. Entsprechende Szenarien würden durchgespielt, so Minder.