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Kinderspital in finanzieller Schieflage: Kanton springt ein
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 08.07.2024. Bild: Keystone/Ennio Leanza
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Trotz kritischer Stimmen Zürcher Kinderspital erhält Millionen-Hilfe von Kanton

35 Millionen Franken erhält das Zürcher Kinderspital vom Kanton Zürich. In der Debatte hagelte es Kritik.

Das Zürcher Kinderspital ist finanziell in Schieflage. Bereits im April musste der Kanton das Spital vor der Zahlungsunfähigkeit retten. Der Hauptgrund: Ein Neubau der Stararchitekten Herzog und de Meuron, dessen Kosten bereits auf über 760 Millionen Franken gestiegen sind.

Hinter einer Baustellen-Absperrung befindet sich ein rundes, weisses Gebäude mit mindestens zehn Stockwerken.
Legende: Der Neubau des Zürcher Kinderspitals, entworfen von den Stararchitekten Herzog und de Meuron. Keystone/Ennio Leanza

Nun hat der Zürcher Kantonsrat dem Kinderspital zwei Nachtragskredite gewährt: Eine Subvention von 35 Millionen Franken für das laufende Jahr und ein Darlehen in der Höhe von 50 Millionen Franken für den Neubau. Diese Gelder waren im Rat unumstritten und kamen ohne Gegenstimme durch. Trotzdem hagelte es Kritik von links bis rechts.

SP will das Kinderspital verstaatlichen

Die SP würde das Kinderspital am liebsten verstaatlichen: «Wer zahlt, befiehlt», sagte Tobias Langenegger und verwies auf eine Motion seiner Partei, die eine kantonale Trägerschaft für das Kinderspital fordert. Gegenwärtig ist die private Eleonorenstiftung Trägerin des Kinderspitals.

Wer zahlt? Natürlich wieder einmal der Kanton Zürich.
Autor: Ernst Stocker Finanzdirektor (SVP)

Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) hält allerdings wenig von einer Kantonalisierung: «Damit würden wohl die meisten Spenden, welche die Eleonorenstiftung als Trägerin des Spitals bisher erhält, künftig wegfallen.» Gleichzeitig machte Ernst Stocker klar, dass er mit der gegenwärtigen Situation nicht zufrieden ist: «Das Kinderspital braucht es. Wer bezahlt? Natürlich wieder einmal der Kanton Zürich.»

Kritik auch an der Trägerstiftung

Als störend empfanden auch viele Mitglieder im Kantonsrat, dass die Eleonorenstiftung als Trägerin nicht früher Alarm geschlagen hatte. So forderte die Grüne Kantonsrätin Selma L'Orange Seigo, dass das Stiftungsratspräsidium zurücktreten solle.

Blick in einen runden Innenhof mit weissen Geländern. Die Böden sind noch im Rohzustand aus Beton.
Legende: Der Neubau des Kinderspitals von Innen, aufgenommen im November 2021. Keystone/Michael Buholzer

Trotz all der Kritik: Die Millionengelder kamen im Rat einstimmig durch. Das Kinderspital sei systemrelevant und man könne nicht darauf verzichten.

Regionaljournal ZH/SH, 8.7.2024, 12:03 Uhr ; 

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