Das Ende der CS ist seit einer Woche das dominierende Thema hierzulande und auf den Finanzmärkten weltweit. Immer wieder zu hören ist Kritik, was die Krisenkommunikation angeht: zu lasch, zu intransparent, zu unkonkret, heisst es.
Bettina Zimmerman, Expertin für Krisenmanagement und Krisenkommunikation, beurteilt, wer das Kommunizieren in der Krise am besten gemeistert – und wer versagt hat.
Die Finanzministerin: Karin Keller-Sutter meistere die Krisenkommunikation gut. Sie stelle sich den Fragen und sei präsent, sagt Expertin Zimmermann: Sie sei erst seit Januar Finanzministerin und hätte gleich zu Beginn mit der kriselnden Credit Suisse ein äusserst komplexes und sehr anspruchsvolles Thema aufnehmen müssen.
Ich denke, Karin Keller-Sutter hat das sehr souverän, sehr sachlich gemacht.
«Ich denke, sie hat das sehr souverän, sehr sachlich gemacht.» Sie habe die schwierigen finanztechnischen Themen erklärt und das Bedauern darüber ausgedrückt, was dieser Niedergang der CS für den Finanzmarktplatz Schweiz und global bedeutet. «Und ich denke, da hat sie ganz, ganz vieles richtig gemacht in der Krisenkommunikation.»
Die Schweizerische Nationalbank: Die SNB mit Präsident Thomas Jordan vorab sei seiner Rolle bis jetzt kommunikativ gut nachgekommen, findet Zimmermann. «Ich denke, Herr Jordan hat ebenfalls sehr sachlich, sehr faktenorientiert, aber auch mit der nötigen Betroffenheit dargelegt.» Auch er habe finanztechnisch schwierige Elemente erklärt.
Die Finanzmarktaufsicht: Fragezeichen gebe es dafür bei der Kommunikation der Finma, die zu Beginn viele Fragen offen gelassen habe, sagt die Expertin.
Die Credit Suisse: Die CS mache in Krisenkommunikation eine besonders schlechte Falle. Vorab Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann. Zimmermann: «In der ganzen Kommunikation der CS vermisse ich schon seit Jahren – das ist ja nicht erst seit jetzt, dass die Probleme haben –, dass man eine vertrauensvolle Krisenkommunikation, einen Reputationsaufbau in die Wege leitet.»
Von der CS habe ich mir an der Medienkonferenz etwas mehr Selbstkritik und vielleicht auch etwas mehr Demut gewünscht.
Und an der Medienkonferenz vom vergangenen Sonntag habe sie sich auch etwas mehr Selbstkritik und vielleicht auch etwas mehr Demut gewünscht. Nach der Medienkonferenz habe sich die CS kaum noch geäussert.
Nun sei es die UBS, die wieder Stabilität herstellen müsse – auch mit der richtigen Krisenkommunikation.