Fast die Hälfte der Lebensräume und rund ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind bedroht. Das stellte der Bund in einer Studie fest. Betroffen sind demnach Säugetiere, Fische, Insekten oder Brutvögel wie etwa der Steinkauz.
Deshalb liess der Bundesrat bereits 2012 eine Strategie zur Biodiversität erarbeiten. Vergangenen September stellte Bundesrätin Doris Leuthard den dazugehörenden Aktionsplan mit konkreten Massnahmen vor.
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Geld reicht nicht, um Massnahmen umzusetzen
Dieser sieht zum Beispiel vor, neue und grössere Waldreservate zu schaffen, Biotope zu sanieren und bestehende Naturschutzgebiete besser zu unterhalten. Ziel ist es, mehr Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Dazu gibt es 80 Millionen Franken jährlich bis 2023.
Dies sei ein wichtiger Schritt, sagt Daniela Pauli vom Forum Biodiversität Schweiz. «Aber er reicht nicht, um die Biodiversität langfristig zu erhalten.» Das Problem: Die 80 Millionen Franken pro Jahr reichen in keiner Weise, um alle ursprünglich geplanten Massnahmen umzusetzen.
Strategie zur Erhaltung der Biodiversität fehlt gemäss OECD
2007 stellte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD der Schweiz letztmals ein Umweltzeugnis aus. Damals kam die Organisation zum Schluss, die Schweiz sei eine Musterschülerin. Sie habe eine der besten Umweltbilanzen aller 34 OECD-Mitgliedsländer.
Besonders lobte die Organisation den Kampf gegen die Umweltverschmutzung und die hohe Trinkwasserqualität in der Schweiz. Doch es gab auch schlechte Noten. So stellte die OECD fest, dass die Schweiz zu wenig Sorge zu ihrer Artenvielfalt trage.
Im OECD-Umweltbericht von 2007 hiess es, es fehle insbesondere eine Strategie, wie die Biodiversität langfristig erhalten werden soll. Mit Spannung wird nun erwartet, wie die OECD die seit 2007 ergriffenen Massnahmen und Pläne der Schweiz beurteilen wird.