Es sind eindrückliche Zahlen, die Swiss Olympic liefert: Über 858'000 Menschen engagieren sich in der Schweiz ehrenamtlich für den Sport. Gemeinsam leisten sie jährlich rund 74 Millionen Arbeitsstunden. Rechnet man das um, auf 42-Stunden-Wochen, müsste man knapp 34'000 Mitarbeitende Vollzeit anstellen – das entspricht fast der ganzen Bundesverwaltung.
Heute, am internationalen Tag der Freiwilligen, stellen wir sieben ehrenamtlich Tätige vor.
Patrick Horst, Turnen
Seit Kindertagen ist Patrick Horst Mitglied im TV Orpund. Schon mit 21 Jahren kommt er in den Vorstand, seit zwei Jahren ist er Präsident. «Es gab einen Generationenwechsel im Verein und es war sonst niemand da, der die Lücke füllen wollte.» Vier bis fünf Stunden pro Woche investiert Horst in seine Vorstandstätigkeit. «Natürlich könnte ich mir an manchem Sommerabend auch anderes vorstellen, als an einer Sitzung teilzunehmen – aber im Grundsatz engagiere ich mich immer noch sehr gerne.»
Germaine Bauer, Rudern
Seit fast einem halben Jahrhundert ist Germaine Bauer dem Rudersport treu. Nach ihrer Aktivkarriere war sie Trainerin im Seeclub Luzern, später Präsidentin des Ruderclubs Cham. Sie organisierte viele Ruder-Regatten und war bis zu diesem Jahr Vorstandsmitglied beim nationalen Ruderverband. Künftig will sie sich wieder vermehrt in der Nachwuchs- und Frauenförderung engagieren.
Lino Meyer, Fussball
Vor sechs Jahren wäre der FC Olten beinahe Konkurs gegangen. Dann sprang der Bruder von Lino Meyer als Präsident ein und holte den damals 25-jährigen Lino mit in den Vorstand. Vier Jahre lang war er dort für die Anlässe zuständig, die letzten beiden Jahre war er selber Präsident. «Dieser Verein hat mir so viel gegeben», sagt Meyer, «dass ich in einer Notsituation wieder etwas zurückgeben wollte».
Stefan Strebel, Schwingen
Als technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbands ist Stefan Strebel einer der bekanntesten Ehrenamtlichen im Land. Er ist unter anderem für die Kampfeinteilungen zuständig beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF). Wie viele Stunden er für seinen Sport arbeitet, rechnet er nicht aus. «Das ist meine Leidenschaft, mein Ausgleich zur Arbeit – eine Zahl kann ich nicht nennen.»
Jeannine Meier, Volleyball
Jeannine Meier ist mit Volleyball gross geworden und so vor rund sieben Jahren bei Volley Schönenwerd in verschiedene Funktionen gerutscht. Mittlerweile betreut sie in erster Linie das NLA-Team. «Ich bin zuständig für alles Administrative und Finanzielle.» Vor kurzem liess sie sich für diese Arbeit in einem 40-Prozent-Pensum anstellen. Überstunden rechnet sie keine ab.
Hanspeter Fehr, Tennis
Hanspeter Fehr engagiert sich seit Jahrzehnten in der Nachwuchsförderung. Unter anderem war er Kinderverantwortlicher beim Ostschweizer Tennisverband – und hat seit dessen Einführung beim Programm «Kids Tennis» mitgewirkt, ein Ausbildungsprogramm für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. «Ich liebe Tennis und es macht einfach Spass, mit den Kindern auf dem Platz zu stehen.»
Jürg Stahl, Swiss Olympic
Acht Jahre lang war Jürg Stahl Präsident von Swiss Olympic, im Januar übergibt er sein Amt nun seiner Nachfolgerin, Alt-Bundesrätin Ruth Metzler. Künftig will Stahl wieder vermehrt ehrenamtlich tätig sein. Er möchte seine J+S-Ausbildung auffrischen und sich anschliessend beim LV Winterthur um den Leichtathletiknachwuchs kümmern.