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Hitze – Was kommt da auf uns zu?
Aus nano vom 10.07.2023.
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Ungleichheit in den Städten Hitzeinseln treffen Ärmere stärker

Nirgends wird es so heiss wie in städtischen Hitzeinseln. Daten zeigen: Ärmere Menschen sind davon stärker betroffen.

Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufkollaps – Hitzewellen sind eine Belastung für unsere Körper. Gerade von älteren und sehr jungen Menschen. Der Klimawandel wird damit immer mehr zu einem direkten Gesundheitsproblem.

Insbesondere Städterinnen und Städter spüren diese Auswirkungen am eigenen Leib. Wo dunkler Asphalt, grosse Betongebäude und versiegelte Flächen das Stadtbild prägen, erhitzt sich die Umgebung besonders stark. Die dunklen Flächen speichern besonders viel Wärme und eine dichte Bebauung verhindert, dass frische Luft aus dem Umland für Abkühlung sorgen kann.

Der städtische Wärmeinseleffekt sorgt dafür, dass die Temperatur in Städten während Hitzewellen einige Grad höher liegt als im Umland. Aber die Städte sind nicht machtlos: Grünflächen und Gewässer sorgen für Abkühlung, Bäume spenden dringend notwendigen Schatten.

Wie unterschiedlich die Temperaturen innerhalb einer Stadt sein können, zeigt sich hier an einem Luftbild der Stadt Basel vom 1. August 2022.

Verschiedene Studien bestätigen die sozialen Unterschiede in Sachen Hitzebelastung im urbanen Raum. Neben Alter, Geschlecht und allfälligen Vorerkrankungen ist der sozio-ökonomische Status ein bedeutender Risikofaktor. «Hohe Temperaturen gefährden die Gesundheit von weniger privilegierten Personen stärker als von Personen mit einem hohen sozio-ökonomischen Status», so Martina Ragettli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH).

Denselben Zusammenhang zeigt die Analyse von SRF Data auch für weitere Städte in der Schweiz, unterschiedlich ausgeprägt und mit der Ausnahme von Bern. Die folgenden Grafiken zeigen die mittlere Temperatur von den ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung bis zu den reichsten zehn Prozent einer Stadt.

Darüber hinaus weist Ragettli darauf hin, dass oftmals die Wohnungen von ärmeren Bevölkerungsgruppen schlechter isoliert sind. Zudem: «Weniger privilegierte Personen arbeiten auch häufiger in Berufen, welche stärker durch Hitze betroffen sind, wie etwa in der Baubranche.»

Verhaltensempfehlungen bei Hitze

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Das Bundesamt für Gesundheit hat die wichtigsten Verhaltensempfehlungen bei Hitze zusammengefasst.

https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/gesund-leben/umwelt-und-gesundheit/hitze.html

Die Untersuchungen des Swiss TPH zeigten aber auch, dass Präventionsmassnahmen wirken. Die Genfersee-Region und das Tessin erreichten dank Aktionsplänen bereits, dass in den Jahren 2009 bis 2016 weniger Personen an der Hitze und ihren Folgen starben als noch 2003 bis 2008.

Um die soziale Ungleichheit zu verringern, sei eine gute Kommunikation wichtig, so Ragettli. Damit Verhaltensempfehlungen und Hitzewarnungen auch alle erreichten. Der Kanton Basel-Stadt setzt beispielsweise auf Audios in verschiedenen Sprachen, welche in den sozialen Netzwerken verbreitet werden.

Über Daten und Methodik

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Temperatur

Die Temperatur in Städten haben wir anhand von Landsat-8-Satellitenbildern ermittelt. Sie stammen von Satelliten der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Als Grundlage diente jeweils ein Bild vom heissesten Tag im Sommer 2022, für den eine Satellitenaufnahme vorlag. Die Oberflächentemperatur wird anhand eines Modells berechnet.

Die Oberflächentemperatur entspricht nicht der Luft- oder der wahrgenommenen Temperatur. Verschiedene Studien zeigen aber einen starken Zusammenhang.

Sozio-ökonomischer Status

Angaben zum sozio-ökonomischen Status entstammen dem Swiss Neighbourhood Index of Socioeconomic Position. Der Index basiert auf verschiedenen Angaben zu Bildung, Beruf und Wohnsituation aus den Jahren 2012 bis 2015. Er wird pro Wohngebäude errechnet.

Geografische Berechnungen

Um eine gemeinsame Grundlage zu haben, werden die beiden Variablen in einem Hexagon-Raster zusammengefasst. Ein Hexagon umfasst rund 2150 m2 und beinhaltet im Schnitt zwei Temperaturangaben sowie etwa zwei Wohngebäude. Auf dieser Grundlage werden die gezeigten Karten und Grafiken erstellt.

10vor10, 10.07.2023, 21:50 Uhr

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