Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufkollaps – Hitzewellen sind eine Belastung für unsere Körper. Gerade von älteren und sehr jungen Menschen. Der Klimawandel wird damit immer mehr zu einem direkten Gesundheitsproblem.
Insbesondere Städterinnen und Städter spüren diese Auswirkungen am eigenen Leib. Wo dunkler Asphalt, grosse Betongebäude und versiegelte Flächen das Stadtbild prägen, erhitzt sich die Umgebung besonders stark. Die dunklen Flächen speichern besonders viel Wärme und eine dichte Bebauung verhindert, dass frische Luft aus dem Umland für Abkühlung sorgen kann.
Der städtische Wärmeinseleffekt sorgt dafür, dass die Temperatur in Städten während Hitzewellen einige Grad höher liegt als im Umland. Aber die Städte sind nicht machtlos: Grünflächen und Gewässer sorgen für Abkühlung, Bäume spenden dringend notwendigen Schatten.
Wie unterschiedlich die Temperaturen innerhalb einer Stadt sein können, zeigt sich hier an einem Luftbild der Stadt Basel vom 1. August 2022.
Verschiedene Studien bestätigen die sozialen Unterschiede in Sachen Hitzebelastung im urbanen Raum. Neben Alter, Geschlecht und allfälligen Vorerkrankungen ist der sozio-ökonomische Status ein bedeutender Risikofaktor. «Hohe Temperaturen gefährden die Gesundheit von weniger privilegierten Personen stärker als von Personen mit einem hohen sozio-ökonomischen Status», so Martina Ragettli vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH).
Denselben Zusammenhang zeigt die Analyse von SRF Data auch für weitere Städte in der Schweiz, unterschiedlich ausgeprägt und mit der Ausnahme von Bern. Die folgenden Grafiken zeigen die mittlere Temperatur von den ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung bis zu den reichsten zehn Prozent einer Stadt.
Darüber hinaus weist Ragettli darauf hin, dass oftmals die Wohnungen von ärmeren Bevölkerungsgruppen schlechter isoliert sind. Zudem: «Weniger privilegierte Personen arbeiten auch häufiger in Berufen, welche stärker durch Hitze betroffen sind, wie etwa in der Baubranche.»
Die Untersuchungen des Swiss TPH zeigten aber auch, dass Präventionsmassnahmen wirken. Die Genfersee-Region und das Tessin erreichten dank Aktionsplänen bereits, dass in den Jahren 2009 bis 2016 weniger Personen an der Hitze und ihren Folgen starben als noch 2003 bis 2008.
Um die soziale Ungleichheit zu verringern, sei eine gute Kommunikation wichtig, so Ragettli. Damit Verhaltensempfehlungen und Hitzewarnungen auch alle erreichten. Der Kanton Basel-Stadt setzt beispielsweise auf Audios in verschiedenen Sprachen, welche in den sozialen Netzwerken verbreitet werden.