Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Die von uns Menschen verursachte Erderwärmung zerstört den Planeten, die Auswirkungen sind an vielen Orten messbar. SRF publiziert hier die wichtigsten Daten und Hintergründe, täglich aktualisiert. Die Grafiken und Themenfelder werden über die nächsten Monate weiter ausgebaut.
Die wichtigsten Zahlen für die Schweiz
Der Ausstoss von Kohlenstoffdioxid (CO2) ist, neben anderen Treibhausgasen, hauptverantwortlich für den Klimawandel. CO2 ist natürlicher Bestandteil der Atmosphäre und sorgte während Jahrtausenden für ein stabiles Klima, das Leben auf der Erde möglich machte. Der Anteil an CO2 in der Atomsphäre wird in ppm gemessen – Parts per million oder Millionstel-Teilchen. In den vergangenen 800'000 Jahren hat sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre je nach Warm- oder Kaltzeit stetig zwischen 180 und 280 ppm bewegt. In den letzten 2000 Jahren lag die CO2-Konzentration konstant bei etwa 280 ppm.
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und deren Energiehunger, begann die Menschheit im grossen Stil fossile Energieträger wie Erdöl und Kohle zu verbrennen – und dabei grosse Mengen CO2 freizusetzen. Seither ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre rasant angestiegen. Das lässt sich auf der ganzen Welt messen, unter anderem auch auf dem Jungfraujoch (BE).
Die ungewöhnlich hohe und immer noch steigende Menge CO2 sorgt für einen signifkanten Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur. Wenn es in der Politik um 1.5-Grad oder 2-Grad-Ziele geht – oder um Horrorszenarien von drei oder vier Grad Erwärmung – dann geht es um den Anstieg dieser Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bis ins frühe 19. Jahrhundert, als der Mensch noch keine Fabriken oder Autos hatte und damit noch keinen spürbaren Effekt auf das Klima.
An dieser Zahl gemessen ist die Schweiz von der Erderwärmung besonders stark betroffen. Die landesweite Durchschnittstemperatur hat sich seit vorindustrieller Zeit um 2.5 Grad Celsius erhöht – mehr als doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Die Auswirkungen sind vielfältig und jetzt schon spürbar: Gemäss Klimaszenarien des Bundes werden die Sommer trockener und im Winter fällt weniger Schnee. Es gibt mehr Hitzewellen und intensivere Gewitter mit mehr Regen und damit Überschwemmungen. Was sich heute vielleicht als extrem anfühlt, wird in ein paar Jahrzehnten normal sein. Doch wie extrem ist es heute tatsächlich? Wie normal waren die letzten Tage und Wochen? Wählen Sie Ihren Wohnort aus, um möglichst lokale Daten zu vergleichen.
Temperatur: Weniger Eis und Frost im Winter
Trockenheit: So feucht sind unsere Böden
Gletscherabfluss: So schnell schwindet das «ewige Eis»
Schuld am Rückgang der Gletscher sind primär die erhöhten Sommertemperaturen. Durch wärmere Temperaturen steigt die Schneefallgrenze – und ein beträchtlicher Teil der winterlichen Niederschläge, die früher als Schnee auf die Alpen fielen, kommen jetzt als Regen herunter und fliessen sofort ab, anstatt die Gletscher wachsen zu lassen. Die Funktion der Gletscher fürs Klima ist zentral: Sie sind ein zentraler Wasserspeicher, deren Abfluss die Wasserkraftwerke und damit die Stromproduktion, die in der Schweiz zu fast 60 Prozent davon abhängt, unterstützt. Ausserdem haben sie eine ausgleichende Wirkung auf die Flüsse und Seen.
Energiewende: So erneuerbar ist die Energie heute
Einer der wirksamsten Wege, um den CO2-Ausstoss unserer Gesellschaft zu reduzieren, ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Zum Beispiel von benzinbetriebenen Autos oder Gasheizungen hin zu E-Autos und Wärmepumpen.
Der IPCC schreibt, dass der Ausbau von Photovoltaikanlagen und der Umstieg auf Elektromobilität und erneuerbare Heizsysteme weltweit ein grosses Potential haben, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Sie stehen hier sinnbildlich für den Stand der Energiewende in der Schweiz. Weitere Wege, um die Emissionen der Schweiz zu reduzieren und klimaneutral zu werden, beinhalten beispielsweise die Abkehr von fossilen Treibstoffen im internationalen Flugverkehr, die Verlagerung von Finanzinvestitionen in nachhaltigere Felder oder generell der Verzicht auf klimaschädliche Dienstleistungen. Eine Übersicht über die angepeilten Massnahmen des Bundes gibt die langfristige Klimastrategie des Bundesrates. Ausserdem wird weltweit versucht, neue Technologien zu entwickeln, die den Klimawandel abschwächen könnten, etwa Geoengineering oder Carbon Capture.