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Untersuchung der Uni Basel Kaffeekonsum lässt die graue Hirnsubstanz schrumpfen

Koffein verschlechtert den Schlaf nicht, lässt aber die graue Hirnsubstanz schrumpfen – sagen Forschende der Uni Basel.

Koffein hält wach, verschlechtert dafür den Schlaf. Das ist die landläufige Meinung über die Wirkung von koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, Energy-Drinks oder Cola. Stimmt das aber auch?

Forschende der Uni Basel wollten es genauer wissen – und haben herausgefunden:

  • Koffein verschlechtert den Schlaf nicht
  • Koffein lässt aber die graue Hirnsubstanz schrumpfen

Das Forschungsergebnis lässt aufhorchen, ganz besonders in der Schweiz. Denn Schweizerinnen und Schweizer gehören mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 1100 Tassen Kaffee oder fast neun Kilo zu den Grosskonsumentinnen.

Das Resultat überrascht auch uns.
Autor: Carolin Reichert Neurowissenschaftlerin an der Universität Basel

Vom Ergebnis ist auch Carolin Reichert von der Abteilung kognitive Neurowissenschaften an der Uni Basel überrascht. Sie war an der Untersuchung mitbeteiligt: «Eigentlich hatten wir erwartet, dass unsere Probanden, denen wir eine koffeinhaltige Tablette verabreichten, schlechter schlafen würden als jene, die nur ein Placebo erhielten.» Das war aber nicht der Fall. Alle schliefen gleich tief.

Die Hirnsubstanz regeneriert sich wieder

Dafür entdeckten die Forschenden, dass die graue Hirnsubstanz bei regelmässigem Koffeinkonsum schrumpft. «Das kann einen schon zum Nachdenken bringen», sagt die Forscherin weiter. Man habe festgestellt, dass das Kurzzeitgedächtnis bei regelmässigem Koffeinkonsum abnimmt.

Carolin Reichert beruhigt die kaffeetrinkende Gemeinde aber auch: «Wir können aufgrund unserer Untersuchung nicht sagen, dass Koffein die Hirnleistung generell senkt.» Vor allem auch deshalb nicht, weil sich die graue Hirnsubstanz schnell regeneriert. Nach 10 Tagen ohne Koffein erblüht die graue Hirnmasse in altem Glanz. Und das Kurzzeitgedächtnis funktioniert wieder wie vorher.

Hier geht es zur Original-Studie.

Regionaljournal Basel, 17:30 ; 

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