Den Pendlerinnen und Pendlern im Grossraum Zürich ist die Hardbrücke ein vertrauter Ort als Knotenpunkt für viele S-Bahn-Verbindungen, zahlreiche Busse und eine Tramlinie. In dem Sinne ist der Bahnhof Hardbrücke ein idealer Ort, um Veränderungen im Verhalten der ÖV-Benutzerinnen und -Benutzer festzustellen.
Dabei zeigt sich, dass das Aufkommen von Passagierinnen und Passagieren bei rund 80 Prozent des Normalniveaus liegt, wie Peter Moser erläutert. Der stellvertretende Leiter des Statistischen Amts des Kantons Zürich sagt: «Ich bin mir relativ sicher, dass die fehlenden 20 Prozent mit der Homeofficepflicht ab dem 20. Dezember zu tun haben.»
Homeofficepflicht wirkt offenbar noch
Allerdings ist die Zahl der Passagiere nicht so stark gesunken wie während des Shutdowns vor einem Jahr, als sie auf ungefähr 60 Prozent des Normalniveaus zurückging. «Damals galt ja nicht nur die Homeofficepflicht, sondern es mussten auch viele Läden schliessen», sagt Moser dazu. Entsprechend sei auch dieses Personal damals zu Hause geblieben.
Interessant ist eine weitere Beobachtung: Seit Ende der Weihnachtsferien nehmen laut der Zürcher Erhebung die Passagierzahlen im öffentlichen Verkehr wieder zu. Dazu beigetragen haben sicher die Berichte, wonach die Omikron-Variante meistens milder verläuft.
Ein Zeichen der Normalisierung?
Heute seien – anders als vor einem Jahr – viele Menschen geimpft, ausserdem gebe es deutlich weniger Hospitalisierungen als vor einem Jahr und weniger Todesfälle, so der Analyseverantwortliche Moser.
«Deshalb gehe ich auch davon aus, dass sich dieser Normalisierungstrend auch in den nächsten Wochen fortsetzen wird.»
Falls der Bundesrat in nächster Zeit die Homeofficepflicht aufhebt oder zu einer Empfehlung abschwächt, werden die Passagierzahlen im ÖV in Zürich und andernorts also weiter ansteigen.