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Urteil gefällt Brandstifter von Solothurn zu elf Jahren Gefängnis verurteilt

  • Das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt in Solothurn hat einen 35-jährigen Ex-Feuerwehrmann wegen mehrfacher Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und fünf Monaten verurteilt.
  • Laut Urteil legte der Schweizer 2022 zwölf Brände im Wasseramt.
  • Der Staatsanwalt hatte für den 35-jährigen Angeklagten eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren gefordert.
  • Die Verteidigerin des Angeklagten plädierte auf einen Freispruch, da ein forensisch-psychiatrischer Gutachter zwar Pyromanie ausschloss, jedoch einen schädlichen Alkoholkonsum feststellte.

Das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt habe sich beim Urteil auf fünf objektive Beweismittel gestützt, sagte der Gerichtspräsident in der mündlichen Begründung des Urteils. Demnach gibt es Handydaten des Mannes an den Brandorten und DNA-Spuren. Auch wurden Nachforschungen zu Brandobjekten im Internet bei Google Maps nachgewiesen.

Gerichtszeichnung von zwei Personen an einem Tisch.
Legende: Der Angeklagte legte zwölf Brände im solothurnischen Wasseramt. SRF/Erika Bardakci-Egli

Der Staatsanwalt hatte für den Mann, der die Vorwürfe bestritt, eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren gefordert. Es gebe «erdrückende, glasklare Beweise», dass der Mann aus der Region die zwölf Brände gelegt habe.

Die Verteidigung wollte einen Freispruch erreichen. Es gebe keine einheitliche Handschrift des Täters, weil es auch keine einheitliche Täterschaft gebe. Es ist daher zu erwarten, dass die Verteidigung das noch nicht rechtskräftige Urteil an das Obergericht weiterziehen wird.

Ein forensisch-psychiatrischer Gutachter schloss beim Angeklagten eine Persönlichkeitsstörung und mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Pyromanie (krankhafter Drang zum Feuerlegen) aus. Zum Zeitpunkt der Taten habe beim Mann jedoch ein schädlicher Alkoholkonsum bestanden. Das Urteil des Amtsgerichts Bucheggberg-Wasseramt ist noch nicht rechtskräftig.

Liebeskummer als mögliches Motiv

Die Brandserie im Frühling 2022 hatte im Wasseramt, in einer ländlich geprägten Region südlich von Solothurn, grosse Unsicherheit, viel Angst und gegenseitiges Misstrauen ausgelöst.

Jeweils vom Samstag auf Sonntag brannten im Zeitraum vom 3. April bis 21. Mai 2022 Waldhäuser, Clubhäuser und Lagerhallen. Brandstiftungen gab es zudem bei einem Einfamilienhaus und Schreinereien. Personen wurden keine verletzt; es kamen aber zehn Schafe ums Leben.

Zum Tatmotiv hatte der Schweizer an der Verhandlung Anfang Woche keine Auskunft gegeben. Der Staatsanwalt sprach jedoch von einer «emotionalen Krise» des 35-Jährigen. Dieser soll sich demnach in einen Kollegen seiner Feuerwehr verliebt und ihn bedrängt haben. Der «Mister X» habe die Schwärmerei jedoch unmissverständlich zurückgewiesen.

Video
Archiv: Auf den Spuren des Brandstifters vom Solothurner Wasseramt
Aus Rundschau vom 25.05.2022.
abspielen. Laufzeit 12 Minuten 2 Sekunden.

SRF 4 News, 20.09.2024, 09:00 Uhr ; 

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