Zum Inhalt springen
Audio
Nationalrat lehnt Trinkwasser- und Pestizidverbots-Initiative ab
Aus Rendez-vous vom 20.06.2019. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 14 Sekunden.

Verbot kommt im Herbst Krebserregendes Pestizid im Schweizer Trinkwasser

Chlorothalonil wird hierzulande eingesetzt, obwohl in der EU die Zulassung entzogen wurde. Das soll sich nun ändern.

In vielen Trinkwasserproben werden immer wieder Rückstände von Pestiziden festgestellt. Besonders umstritten ist derzeit das Pilzbekämpfungsmittel Chlorothalonil, das als Mittel gegen Fäulnis im Getreideanbau verwendet wird. Auf Schweizer Feldern werden jährlich 30 Tonnen dieses Pestizids versprüht.

Wasserglas auf einem Rednerpult im Ständerat.
Legende: Kantonschemiker und auch die Behörden schlagen Alarm: Im Trinkwasser sind Rückstände von Pestiziden. Keystone / Archiv

Das interkantonale Labor in Schaffhausen hat an über 300 Standorten in der Ostschweiz Trinkwasser- und Grundwasserproben auf Rückstände von Chlorothalonil untersucht. In über 10 Prozent der Proben wurde der offizielle Höchstwert überschritten.

Kantonschemiker schlagen Alarm

Die EU hat dem Pestizid im April die Zulassung entzogen, basierend auf den Empfehlungen der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA. Doch in der Schweiz wird das Pestizid nach wie vor eingesetzt.

«Wir haben im Moment Unsicherheiten bezüglich der Gefährlichkeit dieses Stoffes», sagt der Schaffhauser Kantonschemiker Kurt Seiler. Er fordert den Bund auf, rasch zu handeln: Es herrsche derzeit eine unsichere Situation, und die Kantone hätten Fragen bezüglich der genverändernden Eigenschaften. Deshalb wäre man froh, wenn er in der Schweiz möglichst bald nicht mehr zugelassen sei.

Video
«Fünf bis zehn Prozent des Wassers sind über dem Höchstwert»
Aus News-Clip vom 19.06.2019.
abspielen. Laufzeit 11 Sekunden.

Auch das Bundesamt für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (BLV) ist der Meinung, man sollte die Zulassung für Chlorothalonil möglichst schnell widerrufen. Es stützt die Aussagen der EFSA und hat dem Bund empfohlen, Chlorothalonil in der Schweiz ebenfalls zu verbieten.

Video
«Wir sind schneller als die EU»
Aus News-Clip vom 19.06.2019.
abspielen. Laufzeit 38 Sekunden.

Landwirtschaftsminister Guy Parmelin hat ein Verbot im Herbst dieses Jahres in Aussicht gestellt. Das Verfahren sei eingeleitet worden, nachdem die Kantonschemiker auf das Problem hingewiesen haben. Damit sei man mit dem effektiven Verbot des Pestizides schneller als die EU, welche den Gebrauch von Chlorothalonil bis April 2020 erlaubt.

Video
Pestizide im Trinkwasser
Aus 10 vor 10 vom 19.06.2019.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 55 Sekunden.
Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel