111'000 Fahrzeuge rollen gemäss Bundesamt für Strassen täglich über die A1 im Limmattal. Die Region wächst stark. Zu Stosszeiten staut es auf diesem Autobahnabschnitt zwischen dem Aargau und Zürich.
Pendlerinnen und Pendler weichen auf die umliegenden Strassen aus. Andere wiederum pendeln bewusst durch die Dörfer, auf dem Weg zwischen dem Wohnort im Aargau und Arbeitsort in der Region Zürich.
Dorf-Pendlern den Riegel schieben
Den zunehmenden Verkehr spüren die Gemeinden im Limmattal, auf dem Mutschellen und im Reusstal. «Jetzt reichts», findet ein Zusammenschluss regionaler Gremien, und fordert kantonsübergreifende Lösungen. Die Vertreter sind gewillt, an einer Lösung mitzuarbeiten, haben sie nun vor den Medien erklärt.
Legende:
Der tägliche Stau und der tägliche Ausweichverkehr: Wer vom Aargau nach Zürich pendelt und umgekehrt, kennt das lange Warten auf der Autobahn A1 bestens.
Keystone/Steffen Schmidt
Das Limmattal ist eine Boomregion. Hier entstehen Wohnungen und Arbeitsplätze, in unmittelbarer Nähe zu Zürich. «Wir sind in der Stadt Dietikon bei 28'000 Einwohnenden, bis ins Jahr 2025 werden wir weit über 30'000 Einwohner zählen», sagt Stadtpräsident Roger Bachmann. Wachstum bedeutet auch mehr Verkehr.
Der Limmat entlang gibt es ÖV-Angebote, Velowege und die Limmattalbahn. Aber: Auf der Querachse ins Nachbartal, das Reusstal, sind die Verbindungen nicht ganz so gut ausgebaut. Tausende nutzen zwar die Bremgarten-Dietikon-Bahn. Allerdings pendeln viele auch per Auto. Stadtpräsident Bachmann spricht von einem dringenden Problem, das es zu lösen gelte.
Legende:
Die Limmattalbahn in Spreitenbach AG. Auf dieser Strecke ist der ÖV ausgebaut, nicht aber auf den Strecken in die Täler nebenan, heisst es zum Beispiel in Dietikon.
zvg/Aargau Verkehr
Die Blechlawinen durch die Dörfer belasten die Einwohnerinnen und Einwohner im Limmat- und Reusstal. «Die Stauzeiten sind für Bewohner und Gewerbe ärgerlich», sagt Stefan Bossard, Präsident des Regionalplanungsverbandes Mutschellen-Reusstal-Kelleramt.
Legende:
Wohnen in Bremgarten AG, arbeiten in Zürich: Nicht nur das Limmattal, auch das Reusstal boomt. Im Bild die Zürichstrasse in Bremgarten.
Keystone/Gaetan Bally
Das Verkehrsproblem sei überkantonal und überregional geworden, heisst es im offenen Brief an die Zürcher und Aargauer Kantonsregierungen. Diese müssten jetzt dafür sorgen, dass der Verkehr zwischen Lenzburg, Bünz-, Reuss- und Limmattal gelenkt oder verlagert wird.
26'000 Fahrzeuge auf dem Mutschellen AG
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Ein Beispiel aus dem Aargau: Über den Mutschellen fahren täglich rund 26'000 Fahrzeuge über den Mutschellen, heisst es in einem Vorstoss der GLP aus dem Aargauer Grossen Rat. Der Mutschellen-Knoten sei damit die am meisten befahrene Kreuzung im Aargau. Er stehe vor dem Kollaps.
Zwar habe man Lichtsignalanlagen und Abbiegemöglichkeiten verbessert, das reiche aber nicht aus, heisst es im Vorstoss weiter. Nur sieht das die Regierung anders: «Eine Überlastung wird nur punktuell festgestellt», schreibt die Regierung in ihrer Antwort auf den Vorstoss. Die Verkehrsmengen hätten sich stabilisiert. Die Regierung setzt auf den Ausbau des ÖV und auf eine «hochwertige Siedlungsentwicklung».
Man habe schon versucht, bei den Kantonen auf das Verkehrsproblem aufmerksam zu machen. Zwar hätten die Gemeinden lokale Massnahmen getroffen. Diese wirkten aber nur kurzzeitig, sagt das Komitee.
Ein Tunnel oder eine Magnetbahn?
Man müsse grösser, gar visionär denken, finden die Vertreterinnen und Vertreter des neuen Komitees. Könnte eine Direktverbindung vom Reuss- ins Limmattal helfen, zum Beispiel ein Tunnel? «Eine Schnellverbindung per Magnetbahn wäre auch eine Möglichkeit, E-Mobilität, solche Ideen möchten wir mit Forschung und Bund diskutieren und Lösungen finden», sagt Stefan Bossard vom Planungsverband.
Wer steckt hinter den Forderungen?
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Legende:
Vertreterinnen des Komitees an der Medienkonferenz am Mittwoch.
zvg
Die Forderungen kommen von einem Zusammenschluss des Komitees Vorwärts Limmattal, der Zürcher Planungsgruppe Limmattal (ZPL) und dem Regionalplanungsverband Mutschellen-Reusstal-Kelleramt (REPLA MRK).
Ob sich die Kantonsregierungen auf einen Austausch einlassen, ist offen. Carlo Degelo, Leiter Abteilung Verkehr Kanton Aargau, sagt auf Anfrage von SRF, man bereite genau solche Sachen vor, wie das Komitee anspreche. Viele Massnahmen seien geplant, aber noch nicht umgesetzt. Diese würden dann spürbar wirken. Der Aargau diskutiere mit allen Involvierten, Bund, Kanton Zürich und Regionalplanungsverbänden.
Getroffene und geplante Massnahmen auf A1
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2003 Jahren wurde die dritte Tunnelröhre am Baregg eröffnet. Das Nadelöhr bei Baden war behoben, der täglich Stau hat sich ins Limmattal verschoben.
2009 wurden die Westumfahrung Zürich und die Umfahrung Oberwil-Lieli (Sädelachse) als Zubringer zur A4 eröffnen.
In Spreitenbach wurde eine Dosieranlage für den Verkehr gebaut.
Bei den Anschlüssen Aarau Ost, Lenzburg und Mägenwilwurden die Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen verlängert.
Seit 2023 ist die dritte Gubrist-Röhre offen. Die Tunnelröhren am Gubrist sollten Ende 2027 fertig saniert sein. Allenfalls gibt das etwas Entlastung beim Stau auf der A1.
Die Nordumfahrung Zürich soll ausgebaut werden.
Geplanter Ausbau von 4 auf 6-Streifen zwischen dem Anschluss Aarau Ost und der Verzweigung Birrfeld: Das Projekt ist noch nicht bewilligt. Frühestmöglicher Baubeginn sei 2031, sagt das Bundesamt für Strassen Astra.
Ein Gesamtausbau der A1 auf 6 Spuren sei vom Tisch, sagte Bundesrat Albert Rösti im Dezember 2024, nach dem Nein des Volks zu zwei Teilstücken auf genau der Achse.
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