- Der Kauf von 96 in Italien eingelagerten Leopard-1-Kampfpanzern im Jahr 2016 durch die Ruag wird extern untersucht.
- Verteidigungsministerin Viola Amherd hat den Auftrag dazu erteilt.
- Das teilte das Verteidigungsdepartement (VBS) mit.
Untersucht werden sollen zum einen die Umstände, unter denen die Ruag die 96 Panzer erworben hatte. Gemäss der Ruag seien sie als Handelsware und als Ersatzteilspender gekauft worden, heisst es in der Mitteilung. Abklären lassen will Amherd zum anderen auch die Unterzeichnung eines Kaufvertrages für die Panzer mit dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall, Mit-Produzent des Leopard 1, am vergangenen 13. Februar.
Rheinmetall habe damals offengelegt, dass die Panzer nach der Instandstellung in die Ukraine geliefert werden sollen. Trotz Gegenwind vonseiten der Bundesbehörden hatte die Ruag im Juni 2023 ein offizielles Exportgesuch eingereicht. Diese Zustimmung gab der Bundesrat Ende Juni nicht. Die Ruag akzeptierte diesen Entscheid nach eigenen Angaben.
Wer die Untersuchung führt, ist nach Angaben eines Departementssprechers aber noch offen. Ein Entscheid werde in den kommenden Tagen fallen.
Unstimmigkeiten beim Panzerkauf
Untersuchen lassen will Amherd zunächst die Umstände, unter denen die Ruag die 96 Panzer 2016 erworben hatte. Nach Angaben der Ruag MRO seien sie als Handelsware und als Ersatzteilspender gekauft worden, schrieb das VBS. Abklären lassen will Amherd aber auch die Unterzeichnung eines Kaufvertrages für die Panzer mit dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall am vergangenen 13. Februar. Rheinmetall habe damals offen gelegt, dass die Panzer instand gestellt und in die Ukraine geliefert werden sollten.
An einer ausserordentlichen Verwaltungsratssitzung der Ruag am Sonntag seien im Zusammenhang mit dem Panzerkauf weitere Unstimmigkeiten festgestellt worden, schreibt das VBS nun zum Auftrag von Amherd. Die Departementschefin sei darüber vom Verwaltungsratspräsidenten informiert worden.
Wem gehören die Panzer?
Aufgrund der neuesten Erkenntnisse stellten sich unter anderem Fragen zur Zusammenarbeit der Ruag mit dem Bund als deren Eigner. Die Untersuchung soll zeigen, ob es in diesem Punkt Anpassungen braucht. Geprüft werde zudem, wie der Verwaltungsrat seine Aufsichtspflicht gegenüber der Geschäftsleitung ausübt.
Eine zweite externe Untersuchung leitete der Verwaltungsrat der Ruag MRO selber ein, wie das Unternehmen ebenfalls am Montag mitteilte. Nicht alle Zusammenhänge seien lückenlos nachvollziehbar, und es herrschten derzeit noch gewisse Unstimmigkeiten vor, begründete das Unternehmen die Prüfung in einer Mitteilung. Abgeklärt werden muss laut der Ruag der potenzielle Eigentumsanspruch eines deutschen Unternehmens an 25 dieser Panzer.