- Der Bundesrat lockert die meisten Corona-Bestimmungen, unter anderem auch die Zertifikatspflicht für grosse Veranstaltungen.
- Dies freut zwar die Organisatoren von grossen Konzerten und anderen Events. Allerdings blickt die Branche auch mit Sorge auf die kommenden Monate.
- Es gibt einen Engpass beim Personal und eine Welle von Veranstaltungen, die aufgeschoben waren und nun nachgeholt werden.
In der Eventbranche sind in den beiden vergangenen Jahren in der Schweiz fast 6000 Stellen verloren gegangen. Es sind Agenturen, die schliessen mussten, und Fachleute, Technikerinnen und Zulieferer, welche die Branche gewechselt haben und die nun fehlen.
Eine derartige Fluktuation von wertvollen Mitarbeitenden mit Fachkompetenzen haben wir noch nie erlebt.
Christoph Kamber, Präsident des Branchenverbandes Expo Event, beklagt einen Verlust von Knowhow und Personal: «Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viele Fachkräfte verloren, die sich anders orientiert haben. Veranstaltungs- oder Lichttechniker sind hoch spezialisierte Fachleute.»
Bis zu einem Viertel solcher Fachleute hätten die Branche gewechselt und sich neu orientiert, führt Kamber aus. «Eine derartige Fluktuation von wertvollen Mitarbeitenden mit Fachkompetenzen haben wir noch nie erlebt. Das ist eine riesige Herausforderung für die ganze Branche.»
Absagen wegen Personalnot?
Der Engpass beim Personal könne dazu führen, dass die eine oder andere Veranstaltung in den kommenden Monaten gar nicht durchgeführt werden könne. Bereits im April und Mai wird mit deutlich mehr Veranstaltungen gerechnet, mit einem Höhepunkt vor den Sommerferien.
Im Sommer wiederum sind – neben den bekannten Open-Air – weitere grosse zusätzliche Konzerte in verschiedenen Stadien geplant. Zum Beispiel die Toten Hosen, die Ärzte, Ed Sheeran, Rammstein, Büetzer Buebe – verschobene Shows und Konzerte.
Stefan Breitenmoser, vom Verband der Schweizer Konzertveranstalter spricht von einer regelrechten Unterhaltungs- und Festivalflut: «Für das Publikum ist das sehr positiv, weil man auswählen kann, wohin man gehen will. Für die Veranstalter sind das aber nicht unbedingt gute Aussichten, weil sehr viele Tickets auf dem Markt sind.