Ein Pfau und ein Graureiher waren es. Entdeckt wurden die ersten Vogelgrippe-Fälle der Saison auf einem Betrieb eines Hobbytierhalters. Das sei ein Problem, denn die Heimtierhaltenden seien nicht genügend darauf sensibilisiert, im Umgang mit den Tieren die notwendige Hygiene einzuhalten, sagt die Zürcher Kantonstierärztin Regula Vogel. Dazu gehörten etwa Stiefelüberzieher und die Desinfektion der Hände.
Gerade in der Saison der Vogelgrippe sei es wichtig, dass die Tierhaltenden sich korrekt verhielten und kranke Tiere auch sofort meldeten.
Ich bitte alle Tierhaltungen, sich anzumelden. Wir können nur Seuchenbekämpfung machen, wenn wir wissen, wo die Tiere sind.
Es gibt immer mehr Hobbytierhaltende in der Schweiz. Seit 2010 müssen sich die Halterinnen und Halter von Hühnern, Enten, Fasanen und anderen Geflügeltieren bei den Behörden registrieren. Es gebe noch immer eine grosse Dunkelziffer von Tierhaltenden, erklärt Regula Vogel und richtet einen Appell an sie: «Ich bitte alle Tierhaltungen, sich zu melden, weil wir können nur Seuchenbekämpfung machen, wenn wir wissen, wo die Tiere sind.»
Die Vogelgrippe kann alle Geflügelbetriebe betreffen, sowohl grosse als auch kleine.
Auch der Bund kennt die Problematik nicht gemeldeter Tierhaltender, wie Doris Schneeberger vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV bestätigt. Die Vogelgrippe «kann alle Geflügelbetriebe betreffen, sowohl grosse als auch kleine», so Schneeberger. Im nächsten Jahr sei daher eine spezielle Informationskampagne für Hobbytierhaltende geplant.
Schweiz in den letzten Jahren wenig betroffen
Das aktuelle Ziel ist es aber erstmals, dass sich die Vogelgrippe in den nächsten Wochen und Monaten nicht weiter ausbreitet. In Europa mussten im letzten Winter in über 2400 Betrieben fast 50 Millionen Geflügel getötet werden.
Die Schweiz ist bisher glimpflich davon gekommen. Das habe mit den Vorsichtsmassnahmen, aber auch mit Glück zu tun, sagt Schneeberger. Denn viele Zugvögel, welche das Virus verbreiteten, mieden anscheinend die Schweiz auf ihrem Weg in den Süden.