Neben einer gelben Parkbank am See in Lugano – unmittelbar am Strassenrand – steht ein Schild. Darauf wird erklärt, dass derjenige mitgenommen werden will, der sich auf der Bank niederlässt. Bis hinauf auf den Monte Brè gibt es vier weitere gelbe Bänke.
«Wir wollen damit eine Ergänzung zum Bus schaffen», sagt Franco Curci, Präsident des Quartiervereins Brè. «Dieser fährt nicht regelmässig den Berg hoch und gegen Abend sind die Verbindungen seltener.» Man wolle den Menschen, die an diesem Berg über Lugano wohnen, eine Alternative bieten – natürlich auch eine Alternative zum eigenen Auto. Die Auto-Dichte im Tessin ist gigantisch. Gerade im Sommer herrscht häufig Ozon-Alarm.
Autostopp-Bänke im Kommen
Bisher seien es vor allem junge Menschen, die von diesen Autostopp-Bänken bei Lugano Gebrauch machen, sagt Kommunalpolitiker Curci. Und es gibt immer mehr solcher Bänke. Im Hinterland von Lugano stehen in einer Gemeinde neu violette Autostopp-Bänke. Im Misox haben gerade kürzlich bürgerliche Politiker Vorstösse für Autostopp-Bänke eingereicht.
Es scheint, als würde diese Idee gefallen.
Diese Idee komme auch im Ausland gut an, sagt Curci. «Wir hatten auch viel Resonanz in Italien. Online-Medien haben die Geschichte von unseren Autostopp-Bänken weiterverbreitet. Es scheint, als würde diese Idee gefallen.»
Diese Autobank-Idee ist nichts anderes als Car-Sharing – also das gemeinsame Nutzen eines Autos. Car-Sharing wird im Tessin von der öffentlichen Hand im Kampf gegen die Auto-Flut gefördert. So kommt das Geld für diese Bänke am Monte Brè von der Stadt Lugano. Auch der öffentliche Verkehr wird konstant ausgebaut. Der Mentalitätswandel, der im Bergkanton Tessin von der Nutzung des eigenen Autos wegführt, braucht dennoch Zeit.