«Noch nie in der Geschichte des Bodensees wurde eine solche Bergungsmission durchgeführt.» So steht es in der Medienmitteilung zur geplanten Bergung des Raddampfschiffs «Säntis».
Das Schiff gehört dem Unternehmen «Schweizerische Bodensee Schifffahrt» (SBS). Für einen symbolischen Franken hat die SBS das Wrack aber an den Schiffsbergeverein Romanshorn verkauft.
Bergung aus rund 200 Metern Tiefe
Das Wrack liegt auf 210 Metern Tiefe. Zur Bergung schreibt die SBS: «Es wurden in der Machbarkeitsstudie verschiedene Bergemethoden geprüft. Davon wären zwei Techniken möglich.» Die riskantere, aber günstigere Methode wäre mittels Hebesäcken. Bei der teureren Variante käme eine Autofähre und ein hydraulischer Litzenheber zum Einsatz.
Die erste Variante würde laut dem Verein über 200'000 Franken kosten. Die zweite sei erst ab 500'000 Franken möglich.
«Diese beeindruckende Bergung sprengt jedoch das Budget der SBS», schreibt das Unternehmen. Deshalb hat es das Wrack für den symbolischen Franken verkauft. Der Schiffbergeverein Romanshorn wird nun eine Sammelaktion per Crowdfunding starten, um die Bergung zu finanzieren.
Die «Säntis» soll in Romanshorn ausgestellt werden
Falls die Finanzierung zustande kommt und die «Säntis» gehoben werden kann, würde sie in Romanshorn auf einer Wiese am Hafen aufgestellt. Auf dieser Wiese plant die SBS einen Spielplatz und als Teil davon ein Piratenschiff. Anstelle des Piratenschiffs würde dann das Wrack ausgestellt. Laut der SBS wäre das «möglich und bewilligungsfähig».
Wird das Schiff wirklich geborgen?
Eine solche Bergung hat es im Bodensee noch nie gegeben. Auch die SBS und der Schiffbergeverein Romanshorn weisen auf die anstehenden Hürden hin. Eine der grössten sei die Finanzierung. Auch das Wrack selber werde wohl noch einige Geheimnisse in sich tragen. Zum Beispiel könnte eine strukturelle Schwäche des Wracks die Bergung technisch sehr herausfordernd oder sogar unmöglich machen.