- Ab heute ist der Präsenzunterricht an Schweizer Hochschulen verboten: Vorlesungen und Seminare finden online statt.
- Die Hochschulen fühlen sich gut vorbereitet auf den Fernunterricht, auch dank den Erfahrungen aus dem Frühlingssemester.
- Vereinzelte Präsenzveranstaltungen – etwa die Ausbildung im Labor – bleiben weiterhin möglich.
Der grosse Vorteil an der jetzigen Situation sei, dass man aus der Situation im Frühlingssemester gelernt habe und nun gut auf digitalen Unterricht umsteigen könne, sagt Karin Hiltwein, Generalsekretärin und Leiterin des Corona-Krisenstabs der Fachhochschule Nordwestschweiz. Man sei bereit.
Nur noch wenige Veranstaltungen müssten vor Ort durchgeführt werden, sagt Hiltwein: «Es gibt Veranstaltungen, die in Kleingruppen oder Kleinseminaren durchgeführt werden.» In Labors oder im Musikunterricht etwa müssten Präsenzveranstaltungen weiterhin möglich sein. «Selbstverständlich unter Einhaltung aller Schutzmassnahmen.» Das heisst, Maskenpflicht und Abstand.
Bei der Universität Bern heisst es auf Anfrage, man habe bereits in den letzten Wochen die Präsenzveranstaltungen reduziert. Man gehe davon aus, dass dies noch länger dauern könne, sagt der Vizedirektor Lehre der Universität Bern, Bruno Moretti.
Daher müsse man auch die Prüfungen anpassen. «Man muss kluge Prüfungen vorbereiten, die nicht auf banale Wissensabfragen eingestellt sind.» Denn zu Hause können die Studierenden auf noch mehr Hilfsmittel zurückgreifen.
Die Dozierenden geben sich grosse Mühe, das Unmögliche möglich zu machen.
Bei den angefragten Hochschulen ist man überzeugt, dass der Schulbetrieb – auch dank den Erfahrungen der ersten Welle – meist reibungslos laufen wird. So auch Marc Meyer, Direktor Studium und Lehre an der Universität St. Gallen: «Wir haben viel Erfahrung aus dem Frühjahrssemester und die Dozierenden waren sich bewusst, dass der Wechsel sehr rasch nötig werden könnte.»
«Komplikationen» möglich
Bei einzelnen Formaten könne es Komplikationen geben, weil diese nicht auf Fernunterricht ausgelegt seien, räumt Meyer ein. «Die Dozierenden geben sich aber grosse Mühe, das Unmögliche möglich zu machen.»
Der Fernunterricht ist für Meyer alternativlos. Es müsse gewährleistet werden, dass die Studierenden ihre Kurse regulär abschliessen und auch die Prüfungen ablegen könnten. Ob diese zum Semesterende wieder vor Ort durchgeführt werden können, sei noch nicht absehbar.