Extra stark aufs Gas drücken und die Reifen zum Quietschen bringen – solche Autolärmer, auch Auto-Poser genannt, sollen künftig gebüsst werden.
Die Aargauer SP-Nationalrätin Gabriela Suter hat dazu einen politischen Vorstoss eingereicht. «Ich fordere die Einführung von Lärmblitzern und Fahrverboten für besonders laute Fahrzeuge», erklärt sie.
Lärm-Obergrenze noch unklar
Zwar kann unnötiges Motorengeheul bereits heute bestraft werden. Der Lärmverursacher muss aber von Polizeibeamten in flagranti erwischt werden. Dies sollen künftig spezielle Blitzkästen erledigen, so wie es beim Tempo bereits seit Jahren gemacht wird.
Aktuell werden solche Lärmblitzer an der ETH in Lausanne entwickelt. Peter Ettler, Präsident der Lärmliga Schweiz, fordert einerseits, dass diese Geräte so schnell als möglich eingesetzt werden, «anderseits braucht es möglichst einfach Regeln dafür, wann die Lärmblitzer denn blitzen sollen», hält er fest und betont: «Es braucht also eine Lärm-Obergrenze.»
Diese soll bei 81 Dezibel angesetzt werden, wie die kürzlich lancierte Petition der Lärmliga Schweiz verlangt. 81 Dezibel – das ist etwa so laut wie ein Klavierspiel, Kinderlärm oder allgemeiner Strassenverkehr.
«Keine Lärm-Angabe am Töff»
Töff- und Autofahrer mittels Lärmblitzer und zu büssen sei höchst unfair, findet Walter Wobmann, Präsident des Schweizerischen Töff-Verbandes FMS.
«Der Fahrer weiss ja nicht, wann er zu laut fährt. Das ist der Unterschied zur Geschwindigkeit. Im Fahrzeug oder am Töff hat man keine Lärm-Angabe», hält Wobmann fest. Ausserdem würden solche tiefen Lärm-Grenzwerte und geplante Fahrverbote sämtliche Töff-Fahrer diskriminieren.
Schonfrist noch ohne Busse
Deshalb will SVP-Nationalrat Wobmann entsprechende Vorstösse im Parlament bekämpfen. Diese werden frühestens in einem Jahr behandelt.
Bereits jetzt aber setzen einige Kantone Lärm-Messgeräte im Strassenverkehr ein. Fährt jemand zu laut, leuchtet auf dem Display des Messgeräts ein «Bitte leise» auf. Eine Busse hat dies aber nicht zur Folge. Noch nicht.