Man kann es drehen und wenden wie man will: Die Schweiz erfüllt rein objektiv die drei Kriterien, die die US-Regierung aufgestellt hat, um Währungsmanipulatoren zu brandmarken. Und die Nationalbank hat ja auch im Corona-Jahr wieder massiv an den Devisenmärkten interveniert.
Höhenflug des Schweizer Frankens verhindern
Die UBS spricht davon, dass die SNB bis Ende November für 120 Milliarden Franken ausländische Devisen, vor allem Euro, gekauft hat. Die SNB weist die Vorwürfe allerdings zurück. Denn die Schweiz mache keine Währungsinterventionen, um der Schweizer Wirtschaft einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Es gehe einzig und allein darum, zu verhindern, dass der Schweizer Franken durch die Decke schiesst, weil in Krisenzeiten wie jetzt immer viel ausländisches Geld in den Franken fliesst.
Jordans exzellente Beziehungen
Dies führt dann zu einer massiven Aufwertung. Die SNB sieht ihre Reaktion als rein defensiv an. Ob das die neue Administration Biden auch so sieht, wird sich zeigen. Eines ist schon mal ein Vorteil: SNB-Präsident Thomas Jordan hat exzellente Beziehungen zur neuen US-Finanzministerin Janet Yellen. Sie war früher US-Notenbank-Chefin und Jordan kennt sie von unzähligen Treffen.
Yellen ist zudem eine äusserste renommierte Ökonomin, die die Sachzwänge der Schweizer Notenbank verstehen sollte. Ob das alles hilft, um Sanktionen zu vermeiden, ist schwer zu sagen. Allerdings dürfte die neue Administration derzeit wichtigere Probleme haben als die Abstrafung der Schweiz.