Die Ausgangslage: Am 14. April werden die zwei freien Sitze in der St. Galler Regierung besetzt. Die anderen fünf Sitze wurden im ersten Wahlgang am 3. März vergeben. Alle bisherigen Regierungsrätinnen und Regierungsräte, die wieder antraten, wurden wiedergewählt.
Die SVP will zwei Sitze: Es ist das erklärte Ziel des SVP, beide Sitze zu holen. Das wäre eine Premiere, denn bisher hatte die SVP nur einen Sitz in der St. Galler Regierung. Die Chancen für die SVP stehen nicht schlecht: Sie ist die stärkste Partei im Kanton mit einem Wähleranteil von 31.5 Prozent. Ihre beiden Kandidaturen – Ärztin Dana Zemp und Kantonsrat Christof Hartmann – haben im ersten Wahlgang zudem deutlich am meisten Stimmen geholt:
Die SP will ihren zweiten Sitz nicht verlieren: Die SP will ihren Sitz mit Fraktionspräsidentin Bettina Surber verteidigen. Surber landete im ersten Wahlgang auf dem dritten Platz, hatte jedoch rund 10'000 Stimmen Rückstand. Da die SP im Kanton St. Gallen einen Wähleranteil von knapp 15 Prozent hat, ist sie für eine Wahl auf Stimmen aus anderen Parteien angewiesen.
Wahlempfehlungen der anderen Parteien: Die zweitgrösste Partei im Kanton St. Gallen, die Mitte, hat Stimmfreigabe beschlossen. Die FDP unterstützt die beiden SVP-Kandidaturen. Die Grünen und die GLP unterstützen Bettina Surber von der SP.
Parteilose Kandidaturen: Das Rennen wird aller Voraussicht nach unter den drei Kandidierenden der SVP und der SP ausgemacht. Die parteilose Sarah Bösch hat zwar im ersten Wahlgang überraschend viele Stimmen geholt, da im zweiten Wahlgang jedoch nur noch zwei Sitze zu vergeben sind und sich die Stimmen deshalb auf weniger Personen konzentrieren, wird sie die Überraschung kaum schaffen. Der parteilose Alfred Tobler kandidierte ebenfalls bereits im ersten Wahlgang. Er verzichtet aber auf einen Wahlkampf.