Die fünf Bisherigen, die sich für die St. Galler Regierungswahlen zur Wiederwahl stellten, sind allesamt gewählt. Am meisten Stimmen erzielte Susanne Hartmann (Mitte) vor den beiden FDP-Regierungsräten Marc Mächler und Beat Tinner. Dahinter folgen Laura Bucher (SP) und Bruno Damann (Mitte).
Zwei Sitze sind weiterhin neu zu besetzen. Von den Kandidierenden konnte niemand das absolute Mehr erreichen. Die besten Resultate gab es für die SVP: Dana Zemp und Christof Hartmann schwangen oben aus, dahinter folgen Bettina Surber (SP), Daniel Bosshard (Grüne), Sarah Bösch (parteilos) und Sarah Noger-Engeler (GLP).
Die SVP trat mit Ex-Kantonsärztin Dana Zemp und Kantonsrat Christof Hartmann an und wird dies wohl auch im zweiten Wahlgang am 14. April tun. Die SP will ihren Sitz mit Fraktionschefin Bettina Surber, die den abtretenden Fredy Fässler ersetzen soll, verteidigen. Dass die freien Sitze bereits im ersten Wahlgang besetzt werden, war schon vor dem Wahltermin unwahrscheinlich.
SVP-Parteipräsident Walter Gartmann bläst kurz nach Verkündung des Resultats zum Angriff und will den zweiten Sitz in der Regierung unbedingt. «Für mich bedeutet das, dass man jetzt eine bürgerliche Allianz machen muss, mit der Mitte und der FDP. Dann haben wir die grosse Chance, eine bürgerliche Regierung zu einem bürgerlichen Parlament zu haben.»
Die SVP will ihre beiden Kandidaturen auch gleich in den zweiten Wahlgang schicken. Gartmann weiter: «Bei einem solchen Ergebnis gibt es nichts daran zu rütteln. Beide schnitten hervorragend ab.» Im zweiten Wahlgang bringe man sowohl Christof Hartmann als auch Dana Zemp in die Regierung, ist Gartmann überzeugt.
SP gibt sich kämpferisch
Ernüchtert nahm die SP das Resultat ihrer Kandidatinnen zur Kenntnis. Zwar ist die bisherige Laura Bucher deutlich wiedergewählt worden, der zweite Sitz wackelt aber. Bettina Surber, die den frei werdenden Sitz von Fredy Fässler verteidigen sollte, liegt fast 10'000 Stimmen hinter den beiden SVP-Kandidaturen.
SP-Kantonalpräsidentin Andrea Scheck sagt: «Wir haben es in der Vergangenheit immer geschafft, den zweiten Sitz im zweiten Wahlgang zu holen. Wenn wir die Kräfte konsolidieren und strategisch gut vorgehen, schaffen wir das wieder.»
Am 3. März wählen die St. Galler Stimmberechtigten ihre Vertretungen im Regierungs- und Kantonsrat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen.
