Boeing aus den USA sieht seinen «Super Hornet» als logischen Nachfolger des F/A-18. Dieser steht bereits seit über 20 Jahren im Dienst der Schweizer Luftwaffe. Der französische Hersteller Dassault wiederum hebt die langjährige Erfolgsbilanz seiner Rafale in Kriegseinsätzen hervor.
Selbstredend sind auch Lockheed Martin und Airbus davon überzeugt, dass ihre Flugzeuge am besten zur Schweiz passten.
Gesamtkosten sind entscheidend
Letztlich erhält einer dieser vier Hersteller den Zuschlag für 30 bis 40 Kampfjets im Wert von maximal 6 Milliarden Franken. Aber zuvor erstellen die Experten des Bundes eine Gesamtanalyse, sagt Peter Winter.
Er leitet beim Eidgenössischen Verteidigungsdepartement (VBS) die Beschaffung des neuen Kampfflugzeugs. «Es geht nicht nur um die Wirksamkeit, also darum, wie schnell es fliegt, sondern um den Gesamtnutzen dieses Systems. Entscheidend sind auch die Gesamtkosten.»
Die Gesamtkosten sind von grosser Bedeutung: Hier geht es um Milliarden. Aktuell geht der Bund davon aus, dass die Betriebskosten während der geplanten Einsatzdauer von 30 Jahren rund 12 Milliarden Franken betragen.
VBS macht eine Hochrechnung
Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass jede neue Flugzeug-Generation im Unterhalt und Betrieb teurer wird als ursprünglich angenommen. Hier lieferten die Erfahrungswerte der vier Kampfflugzeuge Anhaltspunkte, so Winter: «Alle diese Systeme sind schon in Betrieb. Die Hersteller kennen die Betriebskosten. Wir bekommen diese Angaben und machen damit eine Hochrechnung auf die 30 Jahre, die vorgesehen sind.»
Die ausgewiesenen Betriebskosten und wie plausibel diese sind, wird in die Gesamtbeurteilung der Experten einfliessen. Und diese Beurteilung wiederum dient dem Bundesrat im nächsten Sommer als Grundlage für den Typenentscheid.