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«Wahlkampf – digital»: Reichweite der Kandidierenden
Aus 10 vor 10 vom 13.09.2019.
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Digitaler Wahlkampf Welche Parteien auf Social Media Nachholbedarf haben

Im Wahlkampf nutzen praktisch alle Kandidierenden für die Wahlen im Herbst Social Media. Keine Partei verzichtet auf digitale Politwerbung. Die Universität Zürich hat bei den über 4500 Kandidierenden untersucht, wie viele pro Partei einen Account haben.

Bei Twitter steht die GLP mit 45 Prozent an der Spitze, gefolgt von FDP, Grünen, SP, BDP und CVP. Am Schluss die SVP, bei der 28 Prozent der Kandidierenden einen Account haben. Bei Facebook hingegen hat die FDP die Nase vorn. Dann sinkt der Anteil. Am Tabellenende steht die CVP mit 59 Prozent der Kandidierenden, die einen Account haben.

Die Studie verfasst hat ein Team der Universität Zürich unter Fabrizio Gilardi. Der Professor für Politikwissenschaft sieht vor allem bei Twitter Potenzial für den digitalen Wahlkampf. «Auf Twitter kann man wahrscheinlich nicht die breiteste Öffentlichkeit direkt erreichen, aber die Gruppe, die man über Twitter doch effizient erreichen kann, sind Medienschaffende. Und somit kann man die eigene Bekanntheit erhöhen», sagt Gilardi.

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Fabrizio Gilardi, Universität Zürich: «Auf Twitter kann man die eigene Bekanntheit erhöhen»
Aus 10 vor 10 vom 13.09.2019.
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Twitter ist auch beliebt bei den Parlamentariern. SVP-Nationalrat Claudio Zanetti etwa mag nicht mehr darauf verzichten. Botschaften liessen sich gratis, schnell, witzig und ungefiltert unter die Leute bringen. Mit einer GIF-Animation kommt so selbst ein trockenes Thema wie Steuern flockig daher.

Es ist nirgends gerechter und sozialer als im Internet, auf Twitter. Das ist ja das Fantastische an diesen neuen Medien.
Autor: Claudio Zanetti SVP-Nationalrat

«Man kann sich einbringen, kann mit frechen Sprüchen auf sich aufmerksam machen, kann schnell eine gewisse Zahl Follower generieren. Es ist nirgends gerechter und sozialer als im Internet, auf Twitter. Das ist ja das Fantastische an diesen neuen Medien», sagt Zanetti.

Auch CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter setzt auf Twitter. Sie hat rund 3300 Follower. «Ich nutze es eigentlich ununterbrochen, sobald etwas Spannendes im politischen, beruflichen oder auch privaten Bereich ist. Dann nutze ich das, um zu zeigen, wer ich bin, was läuft und was ich mache. Ich mache das wirklich sehr gerne, ich bin ein Junkie», sagt sie.

Soziale Medien werden wichtiger

BDP-Nationalrat Bernhard Guhl nutzt Facebook und Twitter «mehr oder weniger täglich». Er transportiert vor allem seine Meinung zu politischen Themen. «Ich versuche auf allen Kanälen, mich selbst zu bleiben», sagt er.

Neben Guhl, Zanetti und Schneider-Schneiter betreiben rund 4500 weitere Frauen und Männer Wahlkampf. Dass soziale Medien dabei künftig noch wichtiger werden, daran zweifelt keiner in der Politik.

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