Der Wahlkampf 2019 in der Schweiz brachte keine grossen politischen Erschütterungen mit sich und auch für am Sonntag werden keine grossen politischen Umwälzungen erwartet.
Das hält aber internationale Journalistinnen und Journalisten nicht davon ab, über die Schweizer Wahlen zu berichten. Ihr Blick ist ein Blick von aussen auf den helvetischen Courant Normal:
Zukunftsweisende Schweiz?
Imogen Foulkes, BBC-Korrespondentin: «Wir sprachen von einem grünen Tsunami in Europa. In der Schweiz ist das natürlich eine klitzekleine Welle. Aber sie macht einen Unterschied. Spannend ist aber: Migration ist nicht auf der Agenda, ebenso wenig die Beziehungen zu Europa. Das ist für ein europäisches Land ziemlich überraschend. Vielleicht ist die Schweiz etwas vor allen anderen – wer weiss.»
Auf Rezept-Suche für Deutschland
Wolfgang Wanner, ARD-Korrespondent: «Wir machen einen Bericht für das ARD-Europamagazin. Da geht es um die Kampagne ‹Helvetia ruft›. Wie kann es gelingen, hier in der Schweiz mehr Frauen für die Politik zu motivieren, damit sie kandidieren. Auch in Deutschland gibt es nur einen Drittel Frauen im Parlament. Gibt es andere Rezepte, um Frauen zu motivieren?»
Randnotiz beim holländischen Rundfunk
Renske Heddema, NOS-Korrespondentin: «Es gab überhaupt keinen Wahlkampf in der Schweiz. Das Klima ist ein überragendes Thema, aber das ist es überall in Europa. Das ist dann keine News fürs Ausland. Was den Holländer oder den Belgier vielleicht noch ein bisschen interessiert hätte, wäre das Rahmenabkommen. Aber darüber wurde überhaupt nicht gesprochen.»
SVP-Plakat ein Skandälchen in Brasilien
Jamil Chade, Kolumnist für den Medienkonzern UOL Sao Paulo in Genf: «Die Werbung mit einem Apfel, worauf die Gegner als Würmer dargestellt sind, das ist inakzeptabel in einer Demokratie. Umso erstaunlicher ist es, dass dies in der Schweiz passiert. Denn sonst sind wir uns solche Dinge unterdessen in Brasilien gewöhnt.»