- FDP und SVP lagen mit ihren Kandidaten Thierry Burkart und Hansjörg Knecht im ersten Wahlgang vorne, beide treten noch einmal an.
- SP-Nationalrat Cédric Wermuth verzichtet auf den zweiten Wahlgang, dafür steigt Ruth Müri (Grüne) erneut ins Rennen. Darauf haben sich die beiden Parteien geeinigt.
- Am Dienstag hat auch die CVP entschieden, dass ihre Kandidatin Marianne Binder noch einmal antritt, damit kommt es zu einem Vierkampf um die beiden freien Sitze.
- Der zweite Wahlgang findet am 24. November statt. Pascale Bruderer (SP) und Philipp Müller (FDP) vertraten in den vergangenen vier Jahren den Kanton Aargau im Ständerat, sie traten nicht mehr an.
Im ersten Wahlgang der Ständeratswahlen erzielte Thierry Burkart mit 82’515 Stimmen das beste Resultat. Hinter ihm folgten Hansjörg Knecht mit 72’574 und Cédric Wermuth mit 55’274 Stimmen. Mit rund 15’000 Stimmen Abstand auf Cédric Wermuth folgte Ruth Müri, noch weiter zurück lag Marianne Binder.
Nun ist klar, wer im zweiten Wahlgang am 24. November noch einmal antritt: Es kommt zu einem Vierkampf zwischen Thierry Burkart (FDP), Hansjörg Knecht (SVP), Ruth Müri (Grüne) und Marianne Binder (CVP).
Burkart und Knecht in der Poleposition
Thierry Burkart (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP) gehen nach dem ersten Wahlgang als Favoriten in den Stichentscheid. Von den zehn Aargauer Kandidierenden haben sie am Wahlsonntag am meisten Stimmen erhalten. Von Burkart wurde im Vorfeld sogar erwartet, dass er eventuell bereits im ersten Wahlgang das absolute Mehr schaffen könnte, dies hat aber nicht geklappt.
Hansjörg Knecht erreichte im ersten Wahlgang das zweitbeste Resultat. Der 59-jährige Unternehmer aus Leibstadt hat mit der SVP die wählerstärkste Partei im Aargau im Rücken. Knecht soll für die SVP den Ständeratssitz zurückholen, den die Partei 2011 an die SP verloren hatte.
SP und Grüne mit überraschender Wahlstrategie
Für viele überraschend, hat SP-Kandidat Cédric Wermuth, der im ersten Wahlgang am drittbesten abgeschnitten hat, seinen Verzicht erklärt für den zweiten Wahlgang. Wermuth überlässt Ruth Müri (Grüne) den Vortritt. Er habe diesen Entscheid persönlich getroffen, sagte Wermuth an einer Medienkonferenz in Aarau. Nicht seine politische Karriere stehe im Vordergrund, sondern es gehe um die Verantwortung für das Ganze.
Es sei Zeit für eine grüne Aargauer Ständerätin, sagte Ruth Müri. Es könne nicht sein, dass zwei rechtsbürgerliche Männer den Aargau im Ständerat vertreten würden. Die grüne Grossrätin und Stadträtin von Baden erhält für den zweiten Wahlgang die Unterstützung der SP. Auch die GLP empfiehlt sie.
Auch CVP steigt noch einmal ins Rennen
Im zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen treten damit voraussichtlich vier Kandidierende an. Neben Thierry Burkart (FDP), Hansjörg Knecht (SVP) und Ruth Müri (Grüne) steigt auch Marianne Binder (CVP) noch einmal ins Rennen.
Die Parteiversammlung hat Marianne Binder am Dienstagabend einstimmig nominiert. Die frisch gewählte Nationalrätin gibt sich kämpferisch: «Ich habe von den vier Kandidaturen das politische Profil, mit dem man über die Parteigrenzen hinaus Mehrheiten schaffen kann.»