Der 57-jährige Erich Ettlin aus Kerns war 2015 für die CVP in den Ständerat gewählt worden. Er eroberte damals den Sitz der FDP. Diese war mit dem Kernser Gemeindepräsidenten André Windlin angetreten. Nun, per Eingabeschluss für die nationalen Wahlen 2019 Anfang September, gab es keine weiteren Kandidaturen für den einzigen Obwaldner Ständeratssitz.
«Ich bin stolz, dass ich das Amt für den Kanton ausüben darf. Die stille Wahl sehe ich als indirekte Bestätigung für meine Arbeit.»
Senkrechtstarter im Ständerat
Ettlin ist Leiter Steuern und Recht bei der Treuhand- und Beratungsgesellschaft BDO sowie Mitglied der Geschäftsleitung. Vorher leitete er die kantonale Steuerverwaltung in Obwalden.
Im Ständerat machte er sich schnell einen Namen als Senkrechtstarter: Bereits in den ersten Wochen im Amt reichte er einen Gegenvorschlag zur Bankgeheimnis-Initiative der SVP ein. Dieser fand zwar im Nationalrat eine Mehrheit, wurde aber im Ständerat abgelehnt.
Im Gespräch als Bundesrat
Laut der Geschäftsdatenbank des Schweizer Parlaments hat Erich Ettlin bisher ein gutes Dutzend Vorstösse eingereicht. Mehrere davon betrafen die Gesundheitspolitik. Mit seiner jüngsten Motion verlangte er mit Erfolg, den Beginn der Rekrutenschule auf den Abschluss der Berufslehre abzustimmen.
Im Herbst 2018 war Ettlin auch im Gespräch als Nachfolger von Bundesrätin Doris Leuthard, nahm sich aber selber aus dem Rennen. Den Verzicht erklärte er unter anderem damit, dass er lieber den Kanton Obwalden vier weitere Jahre im Ständerat vertreten wolle.