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Ständerat Solothurn Bischof wiedergewählt, Schlappe für FDP

  • Pirmin Bischof (CVP) schafft die Wiederwahl in den Ständerat bereits im 1. Wahlgang.
  • Roberto Zanetti (SP) muss erneut – wie vor vier Jahren – in den zweiten Wahlgang.
  • Ein respektables Resultat erreicht SVP-Nationalrat Christian Imark.
  • Schallende Ohrfeige dagegen für die FDP: ihr Kandidat Stefan Nünlist erhält sogar weniger Stimmen als der Grüne Felix Wettstein.
  • Die Wahlbeteiligung lag bei 44.2 Prozent.

Pirmin Bischof zeigt sich nach der Wiederwahl erleichtert, auch weil die Umfragen im Vorfeld der Wahl ein engeres Rennen voraus gesagt hatten. «Nun kann ich mit meiner Familie in die Ferien, ansonsten hätte ich noch einmal vier Wochen Wahlkampf vor mir gehabt!», so der CVP-Politiker.

Wie schon vor vier Jahren muss SP-Mann Roberto Zanetti dagegen in den zweiten Wahlgang. Für ihn sei das aber keine Katastrophe, im Gegenteil: «Als Sozialdemokrat muss man damit rechnen, dass man in einen zweiten Wahlgang muss.»

Imark zufrieden, Nünlist enttäuscht

Sehr zufrieden mit seinem Resultat zeigt sich SVP-Nationalrat Christian Imark. Sein dritter Platz sei ein gutes Resultat. Nun gehe es darum mit anderen bürgerlichen Parteien das Gespräch zu suchen: «Wir müssen uns fragen, ob wir weiter zwei Gewerkschafter im Ständerat haben möchten oder ob nicht der Kanton Solothurn auch einen Bürgerlichen in den Ständerat schicken sollte.»

Mann vor Mikrofon
Legende: SVP-Nationalrat Christian Imark ist mit seinem dritten Platz sehr zufrieden. Keystone

Allerdings macht sich Christian Imark für den zweiten Wahlgang keine grossen Hoffnungen, dass er offizielle Unterstützung durch die FDP erhält. Dafür kenne er die Solothurner FDP zu gut: «Die FDP wird sich kaum zu einer Wahlempfehlung für Imark durchringen können.»

Angesprochen ist damit natürlich FDP-Kandidat und Parteipräsident Stefan Nünlist. Er muss zunächst sein schlechtes Ergebnis analysieren. Nünlist landete in der Endabrechnung sogar hinter dem Grünen Felix Wettstein. Eine schallende Ohrfeige für die traditionsreiche Solothurner FDP.

«Es tut mir persönlich weh», sagt Stefan Nünlist. Er sei jedoch gegen starke Konkurrenz angetreten, hätte sich aber ein besseres Resultat gewünscht. Ob er trotz dieser Schlappe im zweiten Wahlgang noch einmal antreten wird, liess Nünlist offen. Dies entscheide die Delegiertenversammlung am Dienstag.

Ebenfalls noch nicht entschieden ist, ob der Grüne Felix Wettstein noch einmal antritt. Er habe mit dem vierten Rang ein überraschend starkes Ergebnis erzielt, das ihn sehr freue. Die Kandidatur für den Ständerat sorgte sicherlich auch dafür, dass Wettstein nun als Nationalrat gewählt wurde.

Kurzanalyse zur Ständeratswahl

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Mann
Legende: SRF

Pirmin Bischof (CVP) ist ein national bekannter und profilierter Politiker. Es ist deshalb keine Überraschung, dass Pirmin Bischof seinen Ständeratssitz souverän verteidigen konnte. Dass es sogar im ersten Wahlgang geklappt hat, zeigt, dass der Mitte-Politiker im Kanton Solothurn nicht nur bekannt, sondern beliebt ist.

Hinter Bischof klassierte sich der zweite Bisherige, Roberto Zanetti (SP). Auch bei ihm wurde mit einem guten Ergebnis gerechnet. Genau wie vor vier Jahren muss Zanetti aber in einen zweiten Wahlgang. Dies überrascht jedoch nicht, ist der Kanton Solothurn traditionell bürgerlich geprägt.

Trotzdem dürfte es der bekannte Zanetti im zweiten Wahlgang erneut in den Ständerat schaffen. SVP-Nationalrat Christian Imark kann kaum über die SVP-Wähler hinaus Stimmen holen und die Kandidaten der Grünen und der FDP sind im 1. Wahlgang weit abgeschlagen.

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