Der einzige Urner Nationalratssitz wird frei, weil SVP-Nationalrat Beat Arnold nicht mehr antritt. Beat Arnold eroberte 2015 für die Urner SVP erstmals einen Sitz im nationalen Parlament. Die SVP will den Nationalratssitz verteidigen und schickt Pascal Blöchlinger (41), ihren ehemaligen Parteipräsidenten ins Rennen. Pascal Blöchlinger ist seit Juni Landratspräsident und somit höchster Urner.
Die anderen grossen Urner Parteien wollen dies nicht kampflos hinnehmen und sehen ihre Chancen. Die Wahlen rund um den einzigen Urner Nationalratssitz versprechen grosse Spannung. Denn auch die CVP und die SP treten mit politerfahrenen Kandidaten an, ein Kronfavorit ist nicht auszumachen.
Linke hofft auf Sitz in Bern
Die SP Uri schickt Urs Kälin ins Rennen. Er ist Gemeindepräsident des Urner Hauptorts Altdorf, Historiker und stellvertretender Direktor des Schweizerischen Sozialarchivs Zürich.
Kälin blickt auf rund 40 Jahre politische Erfahrung zurück und gilt als starke Kandidatur. Trotzdem wird es für die Linken im bürgerlich geprägten Kanton Uri kein Spaziergang.
CVP schickt jungen Kandidaten ins Rennen
Im Kampf um den freiwerdenden Nationalratssitz setzt die CVP auf den 31-jährigen Landrat Simon Stadler. Der gelernte Maurer und heutige Primarlehrer setzte sich in der parteiinternen Abstimmung knapp gegen die ehemalige Kantonalpolitikerin Patrizia Danioth durch.
Im Kampf um den einzigen Urner Nationalratssitz wird entscheidend sein, wer am meisten über die eigene Parteigrenzen hinaus mobilisieren kann.
Schicksalsschlag für FDP-Kandidaten
Die FDP wollte ursprünglich mit dem 43-jährigen Landrat Matthias Steinegger zur Wahl antreten – dem früheren FDP-Kantonalpräsidenten und Sohn von alt Nationalrat Franz Steinegger. Allerdings erlitt Matthias Steinegger einen Monat vor der Wahl einen Hirnschlag und zog deswegen seine Kandidatur zurück. Seine Partei teilte mit, Matthias Steinegger gehe es den Umständen entsprechend gut und er werde ohne bleibende Schäden wieder gesund.
Die Urner FDP verzichtet auf eine Ersatzkandidatur. Es gelte zu berücksichtigen, dass man einen Entscheid für eine Nationalratskandidatur nicht von heute auf morgen treffe. Komme hinzu, dass die FDP Uri eine entsprechende Nomination statutengemäss an einem ausserordentlichen Parteitag vornehmen müsste. Die Einberufung eines solchen wäre laut FDP aufgrund des Zeitdrucks «völlig unrealistisch».