- Der Urner Nationalratskandidat Matthias Steinegger hat einen Hirnschlag erlitten.
- Der 43-Jährige liegt seit Freitag in einer ausserkantonalen Spezialklinik. Er werde sich aber vollständig erholen können, so der Urner FDP-Präsident.
- Eine Ersatzkandidatur schliesst die Partei aus. Die Geschäftsleitung empfiehlt, die beiden übrigen bürgerlichen Kandidaten zu unterstützen.
«Matthias Steinegger geht es den Umständen entsprechend gut. Man kann heute schon sagen, dass er ohne Schäden davonkommen wird», sagt FDP-Präsident Ruedi Cathry. Man gehe davon aus, dass er vollumfänglich geheilt werden könne.
Trotzdem hat sich Matthias Steinegger aufgrund der aktuellen gesundheitlichen Probleme entschieden, seine Kandidatur für den einzigen Urner Sitz im Nationalrat offiziell zurückzuziehen. Was bedeutet das für die Urner FDP? Präsident Ruedi Cathry: «Die Geschäftsleitung der FDP Uri hat sich am Sonntagabend zu einer Sitzung getroffen und das weitere Vorgehen besprochen.» Theoretisch könnte die FDP Uri eine neue Kandidatur aufstellen. In Uri gibt es für den Wahlgang vom 20. Oktober keinen Eingabeschluss. Die Partei verzichtet aber auf eine Ersatzkandidatur.
«Gerne hätte die FDP Uri weiterhin einen eigenen Kandidaten gestellt. Aber dafür reicht die Zeit bis zum Wahlgang vom 20. Oktober schlicht und einfach nicht aus», sagt Cathry. Die FDP Uri habe zwar mehrere valable Kandidaten in den eigenen Reihen. Doch es gelte zu berücksichtigen, dass man einen Entscheid für eine Nationalratskandidatur nicht von heute auf morgen treffe.
Komme hinzu, dass die FDP Uri eine entsprechende Nomination statutengemäss an einem ausserordentlichen Parteitag vornehmen müsste und die Einberufung eines solchen aufgrund des Zeitdrucks «völlig unrealistisch wäre».
FDP empfiehlt CVP- und SVP-Kandidaten
Auch die offizielle Unterstützung eines Kandidaten einer anderen Partei müsste an einem ausserordentlichen Parteitag beschlossen werden. Deshalb hat die Geschäftsleitung der FDP Uri entschieden, einen der beiden übrigen bürgerlichen Kandidaten, Pascal Blöchlinger (SVP, Altdorf) oder Simon Stadler (CVP, Altdorf), zur Wahl zu empfehlen. Der Kandidat der SP, Urs Kälin, passe hingegen nicht zum bürgerlichen Profil.
Matthias Steinegger wollte für die FDP den Nationalratssitz zurückerobern, den sie bis 2015 während 99 Jahren ununterbrochen besetzt hatte. Der Sitz wird frei, nachdem Beat Arnold (SVP) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antritt. Insgesamt steigen nun noch drei Kandidaten ins Rennen um den einzigen Urner Nationalratssitz.
Matthias Steinegger ist der Sohn des berühmten Urner alt Nationalrats Franz Steinegger. Der Betriebsleiter eines Sand- und Kieswerks in Flüelen sitzt seit 2012 im Landrat. Von 2014 bis 2018 präsidierte er die Kantonalpartei.