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Nationalratswahlen 2023 Das Endresultat: Die SVP kann einen grossen Sieg feiern

  • Das Endresultat steht fest: Die SVP gewinnt 9 Sitze dazu und kommt neu auf 62 Mandate.
  • Die SP kann 2 Mandate mehr für sich verbuchen und zählt neu 41 Sitze.
  • Die Grünen verlieren 5 Sitze (neu: 23). Die GLP büsst 5 Sitze ein (neu: 10).
  • Die Mitte gewinnt 1 Sitz (neu: 29). Die FDP zählt einen Sitz weniger als vor vier Jahren: 28.

Mit Blick auf die Wähleranteile holte sich die SVP mit 28.6 Prozent den grössten Anteil, mit ein Plus von 3 Prozent. Gefolgt von der SP mit einem Anteil von 18 Prozent (+1.2). Am meisten verloren die Grünen: Mit -3.8 Prozent kommen sie noch auf einen Anteil von 9.4 Prozent.

Wähleranteile: Bund korrigiert Parteistärken

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Dieser Artikel basiert auf den vom Bund am Wahlsonntag (22. Oktober) kommunizierten Parteistärken. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat diese Werte allerdings aufgrund eines Übertragungsfehlers falsch berechnet und drei Tage nach den Wahlen (25. Oktober) korrigiert . Die Artikel auf srf.ch/news und der News App enthalten aus Gründen der Transparenz weiterhin die ursprünglichen Zahlen und Texte. Die Grafiken hingegen wurden auf die neuen, korrigierten Werte angepasst und mit einem Hinweis versehen. Auf die Sitzverteilung im Nationalrat hatte der Fehler des BFS keinen Einfluss.

Insgesamt resultiert im Vergleich zu 2019 eine Stärkung der Ratsrechten um elf Sitze, während die Ratslinke fünf Nationalrätinnen und Nationalräte weniger stellt als bis anhin. Wegen der Verluste von GLP und EVP steht die politische Mitte insgesamt trotz Zugewinnen der Mitte-Partei mit minus sechs Sitzen etwas schwächer da als in der ablaufenden Legislaturperiode.

Anders als nach den Wahlen 2015 werden die Fraktionen von SVP und FDP jedoch keine Mehrheit im Nationalrat haben. Zusammen mit EDU, Lega und der Genfer Protestbewegung MCG kommen SVP und FDP gemäss Endresultaten auf 95 Sitze. Mitte, GLP und EVP erhalten demnach 41 Mandate. SP und Grüne kommen zusammen auf 64 Sitze.

Im Kanton Zürich verlieren die Grünliberalen zwei Sitze. Die Grünen können noch vier Sitze halten und verlieren somit einen Sitz. Dabei mussten sie in Wählerprozenten am meisten Federn lassen mit -4.2 Prozent. Die SVP kann ihre zehn Sitze halten und auch die FDP behält ihre fünf Sitze. Die grösste Gewinnerin ist die Mitte: Sie gewinnt zwei Sitze dazu und stellt somit drei Nationalräte. Die SP gewinnt einen Sitz und auch die Zürcher EDU, die bisher keinen Sitz im Nationalrat hatte, erobert einen Sitz.

Mit Blick auf die Wähleranteile legte die SP am meisten zu: +3.8 Prozent. Somit hält sie einen Anteil von 21.1 Prozent. Den höchsten Wähleranteil hält die SVP: Mit 27.4 Prozent konnte sie 0.7 Prozent dazugewinnen.

Kein Sitz in Zürich für Massnahmengegner

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NIcolas Rimoldi
Legende: Nicolas Rimoldi zieht wohl nicht in den Nationalrat ein. Keystone

Die aus massnahmenkritischen Kreisen hervorgegangenen Gruppierungen Mass-Voll und Aufrecht werden im Kanton Zürich keinen Nationalratssitz holen.

Sie verhelfen aber der EDU zu einem Sitz. Denn EDU, Mass-Voll, Aufrecht sowie Schweizer Demokraten sind eine Listenverbindung eingegangen. Diesem Bündnis fällt nun einer der 36 Zürcher Sitze zu, und zwar der EDU, die mit einem Wähleranteil von prognostizierten 1.5 Prozent das beste Resultat der vier verbundenen Partner erreichte. Die Liste Mass-Voll mit Nicolas Rimoldi erreichte 0.7 Prozent und Aufrecht mit dem früheren Grünen-Kantonsrat Urs Hans 1.1 Prozent.

Im Kanton Schaffhausen schaffen beide bisherigen Nationalräte ihre Wiederwahl: Thomas Hurter von der SVP und Martina Munz, SP. Hurter wurde mit 21'425 Stimmen und Munz mit 17'316 Stimmen gewählt. Die SP erreichte 26.64 Prozent und gewann damit 1.61 Prozent dazu gegenüber den Wahlen vor vier Jahren. Die SVP kam auf ihrer Hauptliste auf 32.96 Prozent. Das sind zwar 2.41 Prozent weniger als vor vier Jahren. Sie trat jedoch mir insgesamt fünf Listen an und kam damit auf 39.07 Prozent.

Im Kanton Bern können die SVP und die SP je einen Sitz zulegen. Die Grünen und die FDP verlieren je einen Sitz. Somit behält die FDP noch einen, die Grünen noch drei Sitze. Die SVP bleibt grösste Partei und kommt auf acht Sitze. Die SP hält neu fünf Sitze. Die GLP avanciert mit drei Sitzen zur drittstärksten Partei des Kantons Bern im Nationalrat. Die Mitte bleibt bei zwei Sitzen, während die Berner EVP und EDU wie in der letzten Legislatur noch mit einem Sitz in der grossen Kammer vertreten sind.

Im Kanton Freiburg geht die SVP als Gewinnerin aus den Wahlen hervor. Grossrat Nicolas Kolly gewinnt für die Partei den 2019 verlorenen zweiten Sitz zurück. Die SP verliert ihren zweiten Sitz. Ursula Schneider Schüttel wurde nicht wiedergewählt. Mit Blick auf den Wähleranteil verliert die FDP am deutlichen mit minus 2.2 Prozentpunkten. Doch auch GLP und Grüne haben das Nachsehen (-1.7 bzw. -0.6).

Im Kanton Wallis bleibt die Verteilung der 8 Sitze wie gehabt. Die SVP gewinnt zwar 4.7 Prozentpunkte dazu, die GLP 1.2, die Mitte 0.6. Und die SP verliert demnach 0.7 Prozent Wähleranteil, die Grünen 1.7. Doch die Sitzverteilung bleibt die Alte - mit drei Mandaten für die Mitte, zwei für die SVP und je eines für FDP, SP und Grüne.

Proporz-System in den meisten Kantonen

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In Kantonen mit mehr als einem Nationalratsmitglied werden die Sitze seit 1919 nach Proporz vergeben, in den sechs Kantonen mit nur einem Sitz (Uri, Ob- und Nidwalden, Glarus sowie Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden) im Majorzverfahren. Frauen dürfen seit 1971 mitwählen, Auslandschweizerinnen und -schweizer seit 1975. 1991 wurde das Stimm- und Wahlrechtsalter von 20 auf 18 Jahre gesenkt.

SVP schwingt in St. Gallen und Aargau obenaus

Im Kanton St. Gallen hat die SVP bei den St. Galler Nationalratswahlen einen Sitz auf Kosten der Grünliberalen gewonnen. Damit kommt die SVP nun auf fünf der insgesamt zwölf Sitze. FDP, Mitte und SP bleiben bei je zwei Mandaten, die Grünen bei einem Sitz. Von den zwölf Personen, die in den Nationalrat ziehen, ist entsprechend Walter Gartmann (SVP) neu, alle anderen haben ihre Sitze verteidigt.

Im Kanton Aargau hat die SVP ihren vor vier Jahren verlorenen siebten Sitz zurückerobert. Die EVP verlor ihren einzigen Sitz. Die weiteren Parteien verteidigten ihre Sitze. Die 16 Sitze teilen sie wie folgt auf: SVP 7 (2019: 6), SP 3 (3), FDP 2 (2), Mitte 2 (2), Grüne 1 (1), GLP 1 (1), EVP 0 (1).

Benjamin Giezendanner
Legende: Nationalrat Benjamin Giezendanner (AG) in Feierlaune. Auch die zweite Hochrechnung bescheinigt der SVP einen Höhenflug. Keystone

Im Kanton Thurgau hat die FDP die Rückkehr in den Nationalrat geschafft. Sie eroberte mit der Frauenfelderin Kristiane Vietze den vor vier Jahren an die Grünen verlorenen Sitz zurück. Die SVP behält drei der sechs Nationalratsmandate. Je ein Sitz bleibt bei SP und Mitte.

In Luzern geht der Sitz der GLP an die SP

Im Kanton Luzern gewinnt die SP einen zweiten Nationalratssitz. Dies auf Kosten der GLP, die ihren einzigen Sitz in der Kammer verliert. Die anderen Parteien haben ihre Sitze halten können. Lange hatte es danach ausgesehen, dass die SVP zu Lasten der GLP einen Nationalratssitz gewinnt. Gemäss des provisorischen Schlussresultats schaffte es aber die SP, einen zweiten Sitz zu holen. Die SVP hat damit weiterhin zwei Mandate.

Im Kanton Nidwalden gelingt der Mitte einen Coup: Sie luchst der SVP den einzigen Sitz in der grossen Kammer ab. Konkret sitzt neu Regina Durrer-Knobel (Mitte) im Nationalrat ein. Die 51 Jahre alte Landrätin, Gemeinderätin von Ennetmoos und Wirtschaftslehrerin, erhielt 8026 Stimmen. Roland Blättler, der für die SVP den durch den Rücktritt von Peter Keller frei gewordenen Ständeratssitz hätte verteidigen sollen, kam auf 7057 Stimmen.

Im Kanton Obwalden ist Nationalrätin Monika Rüegger (SVP) vom Obwaldner Stimmvolk wiedergewählt worden. Das Nachsehen hatte FDP-Kandidat Nico Fankhauser. Die 55-jährige Politikerin konnte 8224 Stimmen für sich gewinnen und darf für eine weitere Amtszeit im Parlament bleiben. Rüegger war an den Wahlen 2019 als erste Obwaldnerin in den Nationalrat gewählt worden. Konkurrent Nico Fankhauser gewann insgesamt 7487 Stimmen für sich.

Im Kanton Schwyz bleiben die vier Nationalratssitze in bürgerlichen Händen. Die SVP konnte ihre beiden Sitze verteidigen, auch FDP und Mitte brachten ihre Sitze ins Trockene. Die Linke bleibt erneut aussen vor.

Im Kanton Zug ist das neue Resultat das alte: Gerhard Pfister (Mitte), Thomas Aeschi (SVP) und Manuela Weichelt (Alternative – die Grünen) dürfen für eine weitere Legislatur im Nationalrat politisieren. Sie haben die drei Zuger Nationalratssitze definitiv verteidigt. Nationalrätin Manuela Weichelt (ALG) musste von der Zuger Bundeshausvertretung wohl am meisten zittern. Sie hatte vor vier Jahren der FDP den Sitz im Nationalrat abgeluchst. Einerseits zog sie als erste Zugerin überhaupt ins Eidgenössische Parlament. Andererseits kehrte durch ihre Wahl die Zuger Linke nach acht Jahren Absenz wieder in den Nationalrat zurück.

Markus Ritter
Legende: Nationalrat Markus Ritter (SG) hat Grund zur Freude: Die Mitte hält neu einen Sitz mehr als die FDP. Keystone

In Uri hält die Mitte gegen einen Angriff der SVP die Stellung

Im Kanton Appenzell Innerrhoden darf Thomas Rechsteiner (Mitte) im Amt bleiben. Gegenkandidaturen gab es keine. Der 51-Jährige erhielt 2423 Stimmen und wurde damit nach 2019 zum zweiten Mal in den Nationalrat gewählt.

Im Kanton Appenzell Ausserrhoden hat David Zuberbühler (SVP) die Wiederwahl als Nationalrat geschafft. Damit setzte er sich gegen seine Herausforderer von der FDP und der Mitte durch.

Im Kanton Uri bleibt Mitte-Kandidat Simon Stadler im Amt. Ihm ist es 2019 gelungen, der SVP ihren Sitz abzujagen. Nun konnte er sein Mandat mit 8283 Stimmen auch verteidigen. Gegen ihn ins Rennen gezogen war die SVP-Kandidatin Claudia Brunner. Die Landrätin holte insgesamt 4694 Stimmen und verpasste damit die Wahl.

Im Kanton Glarus hat die Mitte ihren Sitz nicht halten können. Das Rennen um den freiwerdenden Sitz von Martin Landolt war mit vier Anwärtern im Vorfeld offen. Das Endergebnis spricht jetzt aber eine deutliche Sprache: Markus Schnyder von der SVP erhielt über 1000 Stimmen mehr als die Kandidatin der Mitte, Andrea Trummer, die auf Platz zwei landet.

Wer hat Anrecht auf wie viele Sitze?

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Die 200 Sitze des Nationalrates werden entsprechend der ständigen Wohnbevölkerung auf die Kantone verteilt und die Zuteilung alle vier Jahre neu vorgenommen. Pro rund 40'000 Einwohnerinnen und Einwohner hat ein Kanton Anrecht auf einen Sitz im Nationalrat.

Bereits 2021 legte der Bundesrat fest, dass Basel-Stadt einen seiner fünf Sitze an den bevölkerungsreichsten Kanton Zürich abtreten muss, der damit auf neu 36 Sitze im Nationalrat kommt. Am zweitmeisten Sitze hat mit 24 der Kanton Bern, an dritter Stelle folgt mit 19 Sitzen die Waadt.

Kantone mit weniger als 40'000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben per Verfassung auf einen Sitz Anrecht. Zurzeit sind das die Kantone Glarus und Uri sowie Obwalden und Nidwalden und die beiden Appenzell.

Bündner SVP ringt SP einen Sitz ab

Im Kanton Graubünden hat die SVP ihr Ziel erreicht und den 2019 an die SP verlorenen zweiten Nationalratssitz zurückerobert. Damit sitzen Magdalena Martullo-Blocher und neu Roman Hug für den Bergkanton in der grossen Kammer. Die drei bisherigen Nationalräte Martin Candinas (Mitte), Jon Pult (SP) und Anna Giacometti (FDP) wurden wiedergewählt. Das beste Resultat erzielte Candinas mit 28'400 Stimmen, gefolgt von Martullo-Blocher mit 21'795 Stimmen. Knapp dahinter rangiert Jon Pult mit 21'290 Stimmen. Den Sitz der nicht wieder angetretenen Sandra Locher Benguerel (SP) hat jetzt Roman Hug inne.

Im Kanton Basel-Stadt verliert die SP gemäss Schlussresultat einen ihrer zwei Nationalratssitze: Wie bereits 2021 festgelegt, tritt Basel-Stadt einen ihrer fünf Sitze an den Kanton Zürich ab. LDP, GLP und das Bündnis Grüne/Basta können ihre Sitze halten. Somit bleiben die bisherigen Nationalrätinnen Sarah Wyss (SP), Sibel Arslan (Grüne/Basta), Patricia von Falkenstein (LDP) und Katja Christ (GLP) für Basel-Stadt in der Grossen Kammer.

SP hält 15 von 26 Kantonshauptorten

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Die SVP ging zwar in 15 Kantonen als stärkste Partei hervor – allerdings erreichte sie dort nur in drei Kantonshauptorten eine Mehrheit. Die meisten sind in SP-Hand.

  • In Frauenfeld, Herisau und Zug stimmte eine Mehrheit der Wahlberechtigten für die SVP , wie aus den Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht. Das Wahlverhalten dieser drei Hauptorte ist deckungsgleich mit jenem auf Kantonsebene.
  • Die neun Städte Aarau, Bern, Chur, Freiburg, Liestal, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen und Zürich haben jedoch mehrheitlich für die SP gestimmt – auf Kantonsebene stimmte dort die Mehrheit jeweils für die SVP.
  • Ähnliches passierte in den Kantonen Schwyz und Glarus: Die Kantonsmehrheit stimmte für die SVP, die Hauptorte für die Mitte . Im Kanton Obwalden erreichte die SVP laut BFS-Daten ebenfalls eine Mehrheit. Der Hauptort Sarnen stimmte jedoch mehrheitlich für die FDP . Im Tessin stimmte sowohl auf Kantonsebene als auch in Bellinzona die Mehrheit für die FDP.
  • Die Mitte-Partei holte die Mehrheit laut BFS zudem in den Kantonen Nidwalden, Wallis, Uri und Appenzell Innerrhoden – auch in deren Hauptorten. In der Stadt Luzern wählten die meisten jedoch die SP.
  • Mit den Hauptstädten Basel, Genf, Lausanne, Neuenburg und Delsberg, wo die SP auch auf Kantonsebene die Mehrheit holte, sind 15 von 26 Kantonshauptorte in SP-Hand – aber nur fünf Kantone.

Im Kanton Basel-Landschaft kommt es zu keinen Sitzverschiebungen: Die bisherigen Sitzinhaberinnen und -inhaber sind bestätigt. Dies, obwohl die Grünen massiv an Stimmen verlieren. SVP und SP bleiben bei je zwei Sitzen. Die Parteien FDP, Mitte und Grüne halten je einen Nationalratssitz. Die Grünen sind mit einem Minus von 8 Prozent die grossen Verliererinnen der Wahlen im Baselbiet. Das entspricht fast einer Halbierung des Stimmenanteils von 2019. Auch die FDP verliert 2.3 Prozent der Stimmen, während die SVP 3.8 Prozent, die SP 2.9 Prozent zulegt.

Im Kanton Solothurn bleibt im Nationalrat die Sitzverteilung dieselbe. Die SVP hält zwei Sitze, SP, FDP, Mitte und Grüne verteidigen je einen Sitz. Was den Wähleranteil betrifft, hat die SVP 2.8 Prozentpunkte gewonnen, die Grünen 2.2 verloren.

Die Partei der Arbeit verliert ihren einzigen Nationalratssitz

Im Kanton Tessin gewinnt die SVP einen Sitz dazu. Dies auf Kosten der Mitte-Partei. Rot-Grün behält ihre beiden Sitze in der grossen Kammer. Ebenfalls stabil bleiben die Lega (1 Sitz) sowie die FDP (2 Sitze). Die Mitte-Partei hielt bisher 2 Sitze in der grossen Kammer.

Im Kanton Waadt sind die SP und die SVP die grossen Gewinnerinnen der Nationalratswahlen. Dabei erobert die SVP ihren Sitz zurück, den sie vor vier Jahren verloren hat – wohl dank der Listenverbindung mit der FDP. Auch die SP gewinnt einen Sitz dazu und hält nun 6 Sitze. FDP (neu 4 Sitze), Grüne (neu 3 Sitze) und GLP (neu 1 Sitz) müssen je einen Sitz einbüssen.

Im Kanton Neuenburg gewinnt die SVP einen Sitz dazu – auf Kosten der PdA, der Partei der Arbeit. Diese verliert ihren einzigen Nationalratssitz. Seit ihrem erstmaligen Einzug in den Nationalrat im Jahr 1947 war die Linksaussen-Partei nur während einer Legislatur (2011 bis 2015) nicht in Bundesbern vertreten. SP, Grüne und FDP können ihren Sitz halten. Wobei Baptiste Hurni von der SP auch als Ständerat gewählt wurde.

Im Kanton Genf gewinnt das MCG (Mouvement citoyens genevois) zwei Sitze. Die Partei war bereits von 2011 bis 2019 in der Grossen Kammer vertreten. Die SP gewinnt einen Sitz, dafür müssen sowohl die Grünen als auch die Grünliberalen einen Sitz abgeben – die Grünliberalen verlieren somit ihren einzigen Sitz.

Im Kanton Jura kommt es zum Wechsel: Die SVP wirft die Mitte aus dem Nationalrat. Seit 1995 waren die beiden Nationalratssitze von der SP und der CVP, heute Mitte, besetzt. Künftig wird der Jura mit dem bisherigen SP-Nationalrat Pierre-Alain Fridez und neu dem SVP-Politiker Thomas Stettler im Nationalrat vertreten sein.

Wahlstudio, 22.10.2023, 12:00 Uhr ; 

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