Während die Nationalratswahlen in Basel-Stadt wegen eines Sitzverlusts in diesem Jahr soviel Spannung versprechen, wie schon lange nicht mehr, ist die Ausgangslage bei der Ständeratswahl eher unspektakulär. Grund dafür ist, dass Amtsinhaberin Eva Herzog zur Wiederwahl antritt. Herzog erzielte bei den letzten Wahlen stets Glanzresultate und wurde vor vier Jahren als Neue bereits im ersten Wahlgang gewählt.
15 Jahre lang war Herzog zuvor Finanzdirektorin des Kantons Basel-Stadt und wurde auch in diesem Amt stets mit einem Spitzenresultat wiedergewählt. Politische Niederlagen waren für Herzog bis zur knappen Nicht-Wahl in den Bundesrat fremd.
Kampflos wollen die Bürgerlichen der Sozialdemokratin den einzigen Sitz des Stadtkantons jedoch nicht überlassen. Während eine Allianz aus FDP, Mitte, LDP und GLP Mitte-Präsident und Grossrat Balz Herter ins Rennen schicken, setzt die Basler SVP auf ihren Präsidenten Pascal Messerli aus Riehen.
Basler Sitz seit 1967 in SP Hand
Beide Kandidaturen dürften jedoch aussichtslos sein, denn Herzog hat in den letzten Jahren über die eigenen Parteigrenzen hinaus Wählerinnen und Wähler gewinnen können. Auch vor Herzog blieben die Angriffe der Bürgerlichen auf den Basler Ständeratssitz über Jahre ohne Erfolg: Der Basler Sitz im Stöckli ist seit 1967 fest in SP-Hand.
Gespannt sein darf man höchstens, ob Balz Herter einen Achtungserfolg erzielen kann, oder ob es den beiden Herausforderern allenfalls gelingt, Eva Herzog in einen zweiten Wahlgang zu zwingen. Davon ist derzeit aber nicht auszugehen, denn vor vier Jahren holte Herzog zwei Drittel aller Stimmen.
Macht Herter mehr Stimmen als von Falkenstein?
Ihre Herausforderinnen holten damals zusammen nicht mal halb soviel Stimmen wie Herzog. Die Kandidatin von Mitte-Rechts, Patricia von Falkenstein, die bei kantonalen Wahlen stets Spitzenresultate erzielte, machte dreimal weniger Stimmen als Herzog. Dass Balz Herter, der Mitte-Rechts diesmal vertritt, besser abschneidet als von Falkenstein, davon geht im politischen Basel derzeit niemand aus.