Die Ständeratswahlen im Kanton Bern sind entschieden: Flavia Wasserfallen (SP) und Werner Salzmann (SVP) schaffen doch noch die Wahl ins Stöckli nach dem ersten Wahlgang.
Denn FDP-Kandidatin Sandra Hess erklärte sich am Montagnachmittag bereit, auf einen zweiten Wahlgang zu verzichten. «Dies bedingt jedoch, dass die Grünen ihre Kandidatur ebenfalls zurückziehen», schrieb sie in einer Mitteilung.
Bernhard Pulver von den Grünen hat am Montagabend seine Kandidatur nun auch zurückgezogen. Es gelte, die progressiven Kräfte zu bündeln und die geteilte Standesvertretung zu sichern, schreibt die Partei des Kantons Bern in einer Medienmitteilung. Sie würde deshalb Flavia Wasserfallen unterstützen.
Für den zweiten Wahlgang aus dem Rennen genommen hatten sich am Montagmorgen bereits Jürg Grossen (GLP), Lorenz Hess (Mitte) und Marc Jost (EVP). Damit erübrigt sich auch der Druck und Versand von 750’000 Wahlcouverts, was Kosten von einer Million Franken spart.
Wasserfallen ist «überwältigt» vom Resultat
Flavia Wasserfallen hatte am Sonntagabend betont, sie sei im Wahlkampf im ganzen Kantonsgebiet sichtbar gewesen, das habe zum guten Resultat beigetragen. «Ich bin überwältigt und habe nicht mit so einem Resultat gerechnet», sagt sie im SRF-Interview. Mit ihrer Arbeit und ihrer Art habe sie offenbar viele Menschen abholen können.
Auch ihr härtester Konkurrent, Werner Salzmann hatte sich «absolut zufrieden» gezeigt mit seinem Resultat. Flavia Wasserfallen konnte SVP-Salzmann im urbanen Wahlkreis Bern-Mittelland noch überholen: «Links-Grün konnte in der Stadt Bern sehr stark mobilisieren», sagt Politologe Marc Bühlmann.
«Wir haben sicher mehr erwartet»
Der drittplatzierte Bernhard Pulver zeigte sich sehr zufrieden mit seinem Ergebnis. Stimmenmässig lag er jedoch deutlich hinter Wasserfallen und Salzmann. Der ehemalige Regierungsrat blieb etwas unter den Erwartungen.
Ein schlechteres Resultat als erwartet machte Mitte-Kandidat Lorenz Hess. Er belegt den sechsten Platz und hat fast 30'000 Stimmen Rückstand auf Jürg Grossen (GLP). «Wir haben sicher mehr erwartet», so Lorenz Hess zu SRF.