- Der Jura wird künftig mit dem bisherigen SP-Nationalrat Pierre-Alain Fridez und neu dem SVP-Politiker Thomas Stettler im Nationalrat vertreten sein.
- Grosse Verliererin ist die Mitte: Nach 28 Jahren muss sie ihren Nationalratssitz hergeben.
- Die Mitte verfehlte den zweiten Platz nur knapp.
Die Verbindung FDP-SVP hat damit für die SVP perfekt funktioniert. Dies zum Nachteil der Mitte, die ihren Sitz, der durch den Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers Jean-Paul Gschwind frei geworden war, nicht halten konnte. Der Wahlausgang erinnert an die Wahl von Dominique Baettig (SVP) in die Volkskammer im Jahr 2007, die bereits dank der Allianz mit der FDP zustande kam.
Die Rückkehr der SVP in den Nationalrat ist eine Überraschung. Doch die aktuellen Themen der Partei haben viele Jurassier überzeugt und Stettler, ehemaliger Präsident der SVP Jura und ehemaliger Landwirt aus Courroux, führte eine aktive Kampagne vor Ort. Der bisherige SP-Nationalrat Fridez, der eine Ausnahmegenehmigung für eine vierte Amtszeit erhalten hatte, wurde mit 6665 Stimmen deutlich wiedergewählt. Stettler erhielt 4380 Stimmen. Die Mitte verfehlte den zweiten Platz nur knapp. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,6 Prozent.
Der Kanton Jura hat zwei Sitze im Nationalrat, die seit 1995 von der SP und der CVP, heute Mitte, besetzt waren. Ihr Ziel war es daher, jeweils ihren Sitz im Nationalrat zu behalten.
Die Sozialdemokraten traten für die Nationalratswahlen 2023 mit dem gleichen Ticket wie 2019 an: Loïc Dobler und der bisherige SP-Nationalrat Pierre-Alain Fridez. Dieser kandidierte dank einer Ausnahmegenehmigung für eine vierte Amtszeit. Die Mitte hingegen stieg mit neuen Kandidatinnen in den Wahlkampf, um den Sitz des abtretenden Jean-Paul Gschwind zu halten.