Beim Ringen um den einzigen Sitz in der grossen Kammer kommt es zum Kampf zwischen der SVP, der Mitte-Partei und der FDP. Peter Keller, der bisherige Nationalrat der Schweizerischen Volkspartei, tritt nach zwölf Jahren nicht mehr an.
Sein Mandat soll Parteikollege Roland Blättler verteidigen. Blättler politisiert seit 2018 im Landrat, dem Nidwaldner Kantonsparlament. Seit 2020 präsidiert er die SVP-Kantonalpartei.
Wir brauchen gute Rahmenbedingungen für die Nidwaldner KMU.
Anlässlich der Nominationsversammlung vom 18. August sagte Blättler, er wolle sich für die KMU im eigenen Kanton einsetzen: «Wir brauchen gute Rahmenbedingungen. Nicht zu viele Gesetze, nicht zu viele Steuern.» Damit Nidwalden weiterhin gedeihen könne.
Mitte gab Kandidatin früh bekannt
Die Mitte und die FDP Nidwalden wollen den Nationalratssitz allerdings nicht kampflos der SVP überlassen. Die Mitte hat bereits im Frühling bekannt gegeben, dass sie Kantonsparlamentarierin Regina Durrer-Knobel ins Rennen schicken will. Die Nomination erfolgte Ende Juni.
Sie kämpften um den freiwerdenden Sitz
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Bild 1 von 3Legende: Will den Sitz des abtretenden Parteikollegen Peter Keller verteidigen: der Nidwaldner SVP-Kantonalpräsident und Landrat Roland Blättler. Der 62-Jährige wohnt in Kehrsiten und arbeitet als Leiter Informatik im Kantonsspital Obwalden. Keystone/Urs Flüeler
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Bild 2 von 3Legende: Die Ennetmooser Gemeinde- und Landrätin Regina Durrer will den Nationalratssitz für die Mitte-Partei erobern. Die 51-jährige Mitte-Politikerin arbeitet als Prorektorin und Wirtschaftslehrerin an der Berufsfachschule Nidwalden. Keystone/Urs Flüeler
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Bild 3 von 3Legende: Die langjährige Landrätin Beatrice Richard-Ruf will für die FDP in den Nationalrat. Sie führt eine eigene Firma und ist Präsidentin des Regionalentwicklungsverbandes Nidwalden/Engelberg. zvg
Die 51-Jährige arbeitet als Prorektorin und Wirtschaftslehrerin an der Berufsfachschule Nidwalden. Sie ist zudem Gemeinderätin von Ennetmoos und Vizepräsidentin der Mitte Nidwalden.
Es braucht eine schlagkräftige Mitte in Bundesbern.
Bei Bekanntgabe ihrer Kandidatur Ende April betonte Regina Durrer die besondere Bedeutung der Mitte-Fraktion in Bundesbern – die Partei spiele oftmals das Zünglein an der Waage. «Es braucht eine schlagkräftige Mitte, die sich mit Hartnäckigkeit und Herzblut für Lösungen einsetzt», liess sich Durrer in einer Medienmitteilung zitieren.
Auch FDP stellt eine Kandidatin
Mit dem Eingabeschluss am 4. September wurde zudem klar, dass auch die FDP den Nidwaldner Nationalratssitz erobern will. Sie schickt mit Beatrice Richard-Ruf eine weitere Frau ins Rennen. Die 61-Jährige politisiert seit 10 Jahren im Landrat, wo sie die Justizkommission präsidiert. Von 2000 bis 2016 war sie zudem Gemeinderätin und später Gemeindepräsidentin von Stans.
Richard-Ruf führt als Unternehmerin eine eigene Firma und ist Präsidentin verschiedener Verbände und Organisationen. In einer Mitteilung steht, ihr Anliegen sei es, «die Interessen der Bevölkerung, der Wirtschaft und die nachhaltige Entwicklung» von Nidwalden in Bern zu vertreten.
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Bild 1 von 4Legende: Für ihn ist fertig Wahlkampf: Der aktuelle Nidwaldner Nationalrat Peter Keller hat bereits im Februar 2023 angekündigt, dass er nicht wieder kandidieren wird. Keystone/Urs Flüeler
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Bild 2 von 4Legende: Der Historiker arbeitet als Journalist und in diversen Funktionen für die SVP Schweiz. Seit 2021 ist er ihr Generalsekretär. Keystone/Urs Flüeler
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Bild 3 von 4Legende: Keller (hier zwischen Christoph Mörgeli und Christoph Blocher) war auch Redenschreiber für alt Bundesrat Blocher. Keystone/Lukas Lehmann
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Bild 4 von 4Legende: Er vertrat den Kanton Nidwalden seit 2011 im Nationalrat. Keystone/Peter Schneider
Ob die SVP den Sitz von Peter Keller halten kann, ist offen. Dass sie ihren Kandidaten erst Mitte August publik gemacht hat, könnte laut Stimmen aus Politkreisen darauf hindeuten, dass die Suche nach einer geeigneten Person harzig gelaufen ist.