Josef Dittli hat sich in seinen acht Jahren im Ständerat als Sicherheits- und Gesundheitspolitiker einen Namen gemacht. Der 66-Jährige hat zahlreiche Ämter in Stiftungs- und Verwaltungsräten, unter anderem präsidiert er Swisslos und war bis Mai Präsident des Krankenkassenverbands Curafutura. Dieses Mandat habe er nun abgegeben, um mehr Zeit für sich zu haben, wie er sagt.
Das Engagement hatte ihm in den letzten Jahren immer wieder Kritik eingebracht: Es hiess, er habe als Briefträger zwischen Krankenkassen und der Gesundheitskommission fungiert.
Er kenne diese Vorwürfe, sagt Dittli: «Ein Engagement im Gewerkschaftsbund oder dem Tourismus gilt als selbstverständlich. Wenn man sich für die Krankenversicherer einsetzt, ist es immer negativ.» Sein Rücktritt als Präsident von Curafutura habe jedoch nichts mit diesen Vorwürfen zu tun.
Heidi Z’graggen von der Mitte-Partei hat sich in ihrer ersten Legislatur im Stöckli unter anderem bei Banken-Themen und für die Biodiversität engagiert. Die promovierte Politologin ist 57 Jahre alt.
Nationale Bekanntheit erlangte sie 2018 durch ihre Kandidatur für den Bundesrat. Diesen Frühling wurde sie ausserdem als Präsidentin für die parlamentarische Untersuchungskommission gehandelt, rund um die Übernahme der CS.
Als Präsidentin der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission mahnte Heidi Z'graggen in letzter Zeit immer wieder zur Vorsicht beim Bau von Solaranlagen in den Bergen – aus Gründen des Landschaftsschutzes. Mit Erfolg: «Ich bin sehr froh, dass es mir gelungen ist, die wichtigsten Leitplanken im Gesetz zu verankern. Ich erwarte von den Kantonen, dass Solaranlagen sorgfältig geplant werden.»
Zudem finde sie es wichtig, dass die Standortgemeinden von Solaranlagen eine Entschädigung erhalten.
Beides alt Regierungsräte
Als ehemalige, langjährige Urner Regierungsmitglieder sind sie im Kanton breit bekannt und vernetzt. Beide dürften die Wiederwahl deshalb problemlos schaffen.
Gegenkandidaturen für den Urner Ständerat gibt es bisher keine.