- FDP-Politiker Pascal Broulis zieht für den Kanton Waadt in den Ständerat ein.
- Er setzte sich im zweiten Wahlgang deutlich gegen Raphaël Mahaim von den Grünen durch.
- Damit verlieren die Grünen ihren Ständeratssitz.
Das politische Schwergewicht Broulis konnte sich auch im zweiten Wahlgang auf die «Alliance vaudoise» stützen. Dieses Bündnis aus FDP, SVP und Mitte war bereits bei den kantonalen Wahlen im letzten Jahr erfolgreich.
Broulis wurde seiner Favoritenrolle im Rennen um den zweiten Waadtländer Ständeratssitz gerecht. Wie erwartet war der Mann aus dem Waadtländer Jura in den ländlichen Gemeinden erfolgreich. Er gewann aber auch in Städten wie Nyon, Yverdon und Montreux. Mahaim konnte in einigen Städten einen Achtungserfolg verbuchen, insbesondere in Lausanne und Vevey. Hier erhielt er über 60 Prozent der Stimmen.
Bisher hatten die FDP und die Grünen je einen Waadtländer Ständeratssitz inne. Pierre-Yves Maillard (SP) war bereits im ersten Wahlgang am 22. Oktober gewählt worden. Mit der heutigen Stichwahl verliert die Grüne Partei somit ihren Waadtländer Ständeratssitz.
Der 58-jährige Broulis wird zum ersten Mal in Bern sitzen, nachdem er die politische Geschichte des Kantons Waadt geprägt hat. Er war bereits mit 20 Jahren Gemeinderat von Sainte-Croix, später Grossrat (1990-2002) und vor allem zwei Jahrzehnte lang Mitglied der Waadtländer Regierung (2002-2022).
Broulis nahm seine Wahl mit «Freude und Rührung» auf, wie er sagte. Er sei «stolz» auf die Kampagne der bürgerlichen Allianz mit FDP, SVP und Mitte.
Ruch folgt auf Broulis im Nationalrat
Mit seinem Einzug in den Ständerat macht Broulis auch einen Platz bei der FDP im Nationalrat frei. Dieser geht an den bisherigen Amtsinhaber Daniel Ruch, der unter den Nachrückern seiner Partei den ersten Platz belegt hatte. Mahaim unterlag zwar am Sonntag in der Ständeratswahl, er war jedoch am 22. Oktober bereits in den Nationalrat gewählt worden.
Die Grünen und die SP nominierten Mahaim für den zweiten Wahlgang in der Hoffnung, damit eine möglichst breite Mobilisierung über die eigene Partei und sogar über die Linke hinaus zu erreichen.