Er erhielt am meisten Stimmen, sie am zweitmeisten – aber das absolute Mehr erreichten beide nicht. Darum müssen Beat Rieder und Marianne Maret (beide Mitte) am 12. November zum zweiten Wahlgang antreten.
Zwar liessen die ersten Hochrechnungen vermuten, Rieder schaffe die Wahl auf Anhieb. Am Ende jedoch kam der Walliser auf 52'748 Stimmen und verpasste das absolute Mehr um knapp 1500 Stimmen. «Als Lötschentaler in einem zweisprachigen Kanton im ersten Wahlgang durchzumarschieren – das ist etwas viel verlangt. Ich bin sehr glücklich über mein Resultat», sagte er gegenüber Radio SRF.
Die bisherige Ständerätin Marianne Maret, die stets fast 10'000 Stimmen hinter Rieder lag, erreichte letzten Endes 43'204 Stimmen. Dass ihr Amtskollege ebenfalls nicht auf Anhieb gewählt wurde, dürfte ihr zum Vorteil gereichen. Die Einschätzung von SRF-Wallis-Korrespondent Roger Brunner: «Wäre Rieder durchmarschiert, hätte sich Maret im zweiten Gang isoliert stellen müssen. Die Unterstützung aus dem Oberwallis wäre spärlicher ausgefallen und Maret hätte um ihren Sitz zittern müssen. Nun wird sie in seinem Windschatten erneut viele Oberwalliser Stimmen erhalten und das wird dann am Ende wohl den Unterschied ausmachen.»
Den dritten und vierten Platz belegen Philippe Nantermod (FDP) mit 25'145 Stimmen und Jean-Luc Addor (SVP) mit 23'371 Stimmen. Im Gegensatz zu Nantermod wird Addor im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten, wie er gegenüber Radio SRF sagte.
Im Wallis lag die Wahlbeteiligung bei 49.7 Prozent. Das sind drei Prozent weniger als bei den eidgenössischen Wahlen 2019. Aber im Vergleich zu den übrigen Kantonen hat das Wallis bei der Wahlbeteiligung die Nase vorne – der nationale Durchschnitt liegt bei 45 Prozent.