An einem wenig spektakulären Wahlsonntag im Kanton Appenzell Ausserrhoden kam es zu keinen grossen Verschiebungen im Kantonsrat. Die FDP verliert zwei, die SVP und die Parteiunabhängigen je einen Sitz. Total gibt es im Kantonsrat 65 Sitze. Ein Sitz ist noch vakant: In Rehetobel erreichte nur eine Kandidatin das absolute Mehr. Den verbleibenden Sitz machen die SP und die FDP unter sich aus, der zweite Wahlgang findet in vier Wochen statt.
Noch offen ist, wie gross die jeweiligen Fraktionen im Rat sein werden. Dies, weil für die Wahlsiegerin von heute, die Grünliberale Partei mit neu zwei Sitzen, noch nicht klar ist, welcher Fraktion sie sich anschliessen wolle, sagt Co-Präsident Samuel Fitzi gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF.
Erster GLP-Versuch gleich erfolgreich
Einzige grössere Überraschung: In der zweitgrössten Ausserrhoder Gemeinde Teufen schafft Alexander Assmus für die GLP den Sprung in den Kantonsrat. Es war der erste Versuch der Grünliberalen Partei, ins Ausserrhoder Parlament einzuziehen.
Teufen hält im Rat sieben Sitze, bislang hatte die FDP sechs davon inne, einer gehörte der SVP. Beide Parteien büssten jeweils einen Sitz ein, einer ging eben an die GLP, einer an den parteilosen Werner Giezendanner. Dieser kündigte allerdings bereits vor der Wahl an, dass er sich im Kantonsrat der FDP-Fraktion anschliessen wird.
FDP und PU verlieren Sitz in Herisau
Für weitere kleinere Rochaden sorgte die Auszählung in Herisau, die mit Abstand grösste Gemeinde im Kanton und die einzige, die nach dem Proporzsystem wählt. 18 Sitze werden nach Herisau vergeben, auch hier konnte die GLP einen erobern. Der Sitz geht an Regula Ritter, sie führte die dreiköpfige Grünliberalen-Liste an.
Insgesamt gab es in Herisau einen Sitz weniger zu vergeben als noch vor vier Jahren. Dies, weil aufgrund der veränderten Wohnbevölkerung ein Sitz an die Gemeinde Lutzenberg abgetreten wurde.
Gewählt wurde mit Ausnahme von Herisau im Majorzsystem. Die Kandidierenden erhielten direkt Stimmen. Das bedeutet: Die Parteizugehörigkeit spielt eine kleinere Rolle als in anderen Kantonen. Hinzu kommt: Viele Gemeinden stellen nur einen oder zwei Sitze für den Kantonsrat. Auch deshalb werden eher Köpfe gewählt als Parteien. Die 20 Gemeinden entsprechen auch den 20 Wahlkreisen.