Es war ein regelrechter Wahlkrimi. Während es lange ganz danach aussah, als würde die Quereinsteigerin Stephanie Eymann (LDP) auf Anhieb den Sprung in die Regierung schaffen, zeigt das Schlussresultat: Eymann verpasst das absolute Mehr hauchdünn. Gerade mal 79 Stimmen haben ihr gefehlt.
In die Regierung gewählt wurden die bisherige Finanzdirektorin Tanja Soland (SP), der Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) und der Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP). Ebenfalls gewählt ist Nationalrat Beat Jans (SP), der neu in die Regierung einzieht.
Zwei Bisherige müssen Extrarunde drehen
Das absolute Mehr verfehlte indes der Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) und die Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (Grüne). Letztere stand in den letzten Monaten stark in der Kritik wegen ihrem Entscheid, den Direktor des Historischen Museums, Marc Fehlmann, abzusetzen. Ackermann landet auf dem 9. Platz.
Auch der Grossrat Kaspar Sutter (SP) und die Grossrätin Esther Keller (GLP) müssen in den zweiten Wahlgang. Chancenlos geblieben sind der Kandidat der SVP, Anwalt Stefan Suter, sowie Christine Kaufmann (EVP).
Die Resultate des ersten Wahlgangs lassen die Bürgerlichen hoffen, erstmals die seit 2005 andauernde rot-grüne Mehrheit in der Regierung kippen zu können. SP und Grünes Bündnis wollen dies mit einer Parforceleistung verhindern.
Offen ist auch noch das Rennen um das Regierungspräsidium. Keine der drei Kandidatinnen schaffte das absolute Mehr. Stephanie Eymann (LDP) liegt vor der amtierenden Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (Grüne) und Esther Keller (GLP).
Grüne Welle erfasst den Grossen Rat
Der schweizweite Grün-Trend setzte sich am Sonntag auch im Basler Parlament fort. Sowohl das Grüne Bündnis (+4) wie auch die Grünliberalen (+4) konnten im Grossen Rat deutlich zulegen. Die GLP konnte ihre Sitzzahl auf acht verdoppeln.
Die LDP überholte die SVP und wird stärkste bürgerliche Kraft im Basler Parlament, ohne jedoch selber Sitze dazugewonnen zu haben. Die SVP verliert vier Sitze und kommt noch auf elf Mandate. Vier Sitze büsst ebenfalls die SP ein. Dennoch bleibt die SP unangefochten an der Spitze mit 30 Sitzen im Grossen Rat.