- Bei den Wahlen in den Basler Regierungsrat wurden im ersten Wahlgang sechs von sieben Bisherigen wiedergewählt.
- Als einzige Bisherige muss Esther Keller (GLP) in den zweiten Wahlgang.
- Die Wiederwahl zum Regierungspräsidenten schaffte Conradin Cramer (LDP) auf Anhieb.
Schon am Mittag nach Auszählung der Briefstimmen war klar, dass einzig Esther Keller um ihren Sitz im Regierungsrat zittern muss. Die Enttäuschung hielt sich bei der amtierenden Bau- und Verkehrsdirektorin jedoch in Grenzen: «Ich habe mich über das Resultat gefreut. Ich habe immer gesagt, dass ich nahe an das absolute Mehr kommen will.»
Das absolute Mehr im ersten Wahlgang war eine hohe Hürde.
Dies ist Keller denn auch gelungen. Keller fehlten am Ende des langen Wahltages rund 1300 Stimmen für eine Wahl im ersten Durchgang. Damit habe sie rechnen müssen: «Das absolute Mehr im ersten Wahlgang war für eine kleine Partei wie die GLP eine hohe Hürde.»
Grösser ist ihr Vorsprung auf ihre Herausforderinnen von den Grünen und der FDP. Anina Ineichen (Grüne) holte 18'320 Stimmen und Eva Biland (FDP) kam auf 15'876 Stimmen. Im zweiten Wahlgang muss Keller sehr wahrscheinlich gegen genau diese beiden Kandidatinnen antreten.
SVP-Kandidat zieht sich zurück
Bereits am Nachmittag gab die SVP bekannt, dass sie ihren Kandidaten Stefan Suter zurückzieht. Eva Biland dagegen sagte gegenüber SRF: «Ich würde gerne nochmals antreten.»
Im linken Lager stehen die Zeichen indes klar auf Anina Ineichen. Basta-Kandidat Oliver Bolliger geht davon aus, dass er nicht mehr antritt. «Ich sehe das im Moment gerade nicht.» Entscheiden werde allerdings die Partei.
Auch Ineichen verwies auf den Entscheid der Partei. Dieser dürfte aber Formsache sein. Denn: Ineichen machte das beste Resultat von allen Neuen. Sie selber spricht von einem «super Resultat».
«Entgegen dem nationalen Trend»
Die Grüne Anina Ineichen äusserte sich auch erfreut darüber, dass ihre Partei zusammen mit der Basta in Basel-Stadt – entgegen den nationalen und internationalen Trends – nicht zu den Verliererinnen gehört.
SP auf Spitzenplätzen
Grosser Jubel herrscht im Lager der SP. Die Sozialdemokraten brachten ihre drei Kandidierenden im ersten Wahlgang auf Anhieb durch. Auch Mustafa Atici, der erst seit April 2024 Erziehungsdirektor ist.
Das beste Resultat von allen machte SP-Finanzdirektorin Tanja Soland: «Bei den Wahlen sah ich mich lediglich dem Druck ausgesetzt, die Spitzenposition aus den vergangenen Wahlen zu halten», meinte sie lächelnd. Auch Platz zwei belegt die SP, mit Wirtschaftsdirektor Kaspar Sutter.
Bürgerliche souverän wiedergewählt
Zufriedene Gesichter gab es auch bei den Kandidierenden der Bürgerlichen: Conradin Cramer, Stephanie Eymann (beide LDP) und Lukas Engelberger (Mitte) wurden ebenfalls im ersten Wahlgang in den Regierungsrat gewählt.
«Dass sechs von sieben Regierungsratsmitgliedern bereits in der ersten Runde wiedergewählt worden sind, interpretiere ich als schöne Bestätigung unserer Arbeit im Gremium», sagte Engelberger.
Cramer schaffte zudem die Wiederwahl ins Regierungspräsidium auf Anhieb. Er hatte im Wahlkampf nur wenig Konkurrenz. Neben Anina Ineichen trat nur noch Rechtsaussenpolitiker Eric Weber (VA) zur Wahl ins Regierungspräsidium an. Cramer übertraf das absolute Mehr locker.
Der zweite Wahlgang bei den Regierungsratswahlen findet am 24. November statt. Die Parteien entscheiden in den nächsten Tagen darüber, wen sie definitiv ins Rennen schicken.
Bei den Wahlen in den Grossen Rat verliert die LDP zwei und die GLP einen Sitz. SP, SVP und EVP legen je einen Sitz zu.