Die CVP steht vor grossen Veränderungen - zumindest beim Namen. Die CVP soll neu «Die Mitte» heissen, der Bezug zu den christlichen Wurzeln der Partei soll in Parteilogo und -namen nicht mehr ersichtlich sein. «Wir sind nicht in einer Identitätskrise», betont der Präsident der Basler CVP und Grossrat Balz Herter. Es komme jedoch immer wieder vor, dass der Buchstabe C bei Wählerinnen und Wählern abschreckend wirken kann. «Es gibt Leute, die machen einen grossen Bogen um unseren Stand, wenn sie sehen, dass hier ein angeblich christlicher Fundamentalist steht», sagt Herter. Ein Namenswechsel erleichtere die Arbeit, hofft Herter. «Auf zu neuen Ufern!»
Natürlich verspricht sich die Partei mit dem Namenswechsel auch, wieder Wählerinnen und Wähler zurück zu gewinnen, denn die Wähleranteile gehen auch in Basel in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Bei den letzten Parlamentswahlen vor vier Jahren kam die CVP auf knapp sechs Prozent der Stimmen, bei den Nationalratswahlen im letzten Herbst holte die Basler CVP noch 4,5 Prozent der Wählerstimmen in Basel.
Wir haben eine volle Liste mit vielen Frauen und vielen jungen Leuten aber auch mit alten Schlachtrössern.
Herter hofft, diesen Trend bei den kommenden Grossratswahlen brechen zu können. «Wir haben eine volle Liste mit vielen Frauen und vielen jungen Leuten aber auch mit alten Schlachtrössern», sagt Herter. «Mit denen Leuten können wir etwas reissen.» Dass die CVP im urbanen Umfeld generell Mühe hat, hilft der Basler Sektion aber nicht, zudem treten in diesem Jahr drei langjährige Grossräte nicht mehr zur Wahl an.
Aber mit welchen Inhalten will die Basler CVP in diesem Jahr punkten? Auf diese Frage gibt Herter nur eine vage Antwort. «Die CVP setzt sich konstant für den Mittelstand ein, aber auch für die KMU und grossen Firmen.» Es gelte, Firmen und Familien unbedingt im Kanton zu behalten, dass diese nicht wegziehen.
Er wünsche sich generell, dass die Mühlen in Basel schneller mahlen und spricht dabei auf das Umbauprojekt beim Felix-Platter-Spital an, das immer noch eine Brache ist, wie die «Basler Zeitung» am Montag berichtete. «Man verspricht grosse Leuchtturmprojekte. Aber es geht nicht vorwärts», moniert Herter, der beruflich für den Basler Pharmakonzern Roche arbeitet und dort für Nachbarschaftsbeziehungen zuständig ist.
Mehr Lohn fürs Pflegepersonal
Nachholbedarf sieht Herter auch beim Gesundheitspersonal, konkret beim Lohn. Hier sei nun der eigene Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) gefragt, der auch Präsident ist der Kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz. Man finde immer weniger Leute, die in diesem Bereich arbeiten wollen, dies sei keine gute Entwicklung. «Wir haben gesehen, dass wir diese Leute brauchen und es ist wichtig, sie zu haben.»