Die Zürcherinnen und Zürcher haben offenbar wenig Lust auf Veränderung. Denn die Verschiebungen in der Parteienlandschaft sind am Wahlsonntag geringfügig ausgefallen. Dennoch gibt es spannende Erkenntnisse.
Nach der grünen Wellen im Jahr 2019 bedeutet das Resultat eine gewisse Korrektur. Die Grünen müssen einen Teil des Gewinnes von 2019 wieder abgeben. Für die Grünliberalen gibt es einen unerwarteten Bremser, sie können nicht weiter zulegen.
Dennoch kann die Klima-Allianz im Zürcher Kantonsrat ihre hauchdünne Mehrheit verteidigen. Was sie der SP zu verdanken hat, die trotz prognostizierten Verlusten einen Sitz dazugewinnen kann und klar zweitstärkste Partei im Kanton bleibt.
SVP schafft Trendwende, Mitte-Fusion geglückt
Dass die Bürgerlichen ihre traditionelle Mehrheit im Kanton Zürich fast hätten zurückerobern können, liegt an zwei Faktoren. Einerseits hat die SVP die Trendwende geschafft und konnte wieder leicht zulegen. Dennoch ist sie nach wie vor weit entfernt von Ergebnissen wie vor zwölf Jahren, als die Volkspartei knapp 30 Prozent holte.
Andererseits ist die Fusion von CVP und BDP im Kanton Zürich geglückt. Die neue Mitte konnte die Wählerinnen und Wähler abschöpfen und die «verlorenen» Sitze von 2019 zurückholen. Die FDP derweil stagniert, der liberale Aufschwung blieb aus.
(Fast) alles bleibt, wie es ist
Alles in allem setzt der Kanton Zürich aber auf Kontinuität. Das zeigt sich am deutlichsten bei den Regierungsratswahlen. Alle sieben bisherigen Regierungsmitglieder sind wieder angetreten – und allesamt haben sie die Wiederwahl souverän geschafft. Auch die Mitte-Bildungsdirektorin Silvia Steiner. Sie landete sogar noch vor der FDP-Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.